Walk4Future: Martina Gleissenebner-Tesky ist seit fünf Wochen unterwegs

Walk4Future Reisetagebuch: Verbunden mit der Welt

Martina Gleissenebner-Teskey über ihre Reise zu Fuß nach Paris

4 Min.

© privat

Zu Fuß von Klosterneuburg nach Paris – zur Haute Couture Week! Und das im Zeichen der Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „WALK4FUTURE – REthink Fashion“ legt Martina Gleissenebner-Teskey, Finalistin in der 17. Staffel von Germany’s Next Topmodel, die 1.620 Kilometer lange Strecke von ihrem Wohnort Klosterneuburg nach Paris zu Fuß zurück. Sie setzt damit ein wichtiges Zeichen gegen Fast Fashion und für Nachhaltigkeit in der Modeindustrie.

Was sie in der fünften Woche erlebt hat, erzählt Martina Gleissenebner-Teskey in ihrem Walk4Future Reisetagebuch:

Bald in Frankreich

165km habe ich in dieser Woche von Dienstag bis Sonntag zurück gelegt, von Ulm, wo ich das Pfingstwochenende verbracht hatte, über Reutlingen in den Luftkurort Obertal im Schwarzwald. Damit bin ich nun insgesamt schon 785km gewandert und stehe knapp vor der französischen Grenze.

Nachdem ich Stuttgart ausgelassen und aufgrund des Wetters manchmal einfach den kürzesten und nicht den schönsten Weg gewählt habe, werde ich bis Paris wohl nur etwas über 1500km brauchen. Das heißt aber trotzdem, dass ich nun in nicht einmal vier Wochen noch etwa die Hälfte des Wegs machen muss, ergo: mehr Kilometer pro Tag. Manchmal wird mir etwas schwummerig, wenn ich daran denke 😅.

Aber egal. Weiter geht’s!

Ruhe und Genuss

Das Flow-Gefühl, das ich in dieser Woche spüren durfte, das ist, was ich jedem wünsche: dieses Gefühl, total eingebettet in diese Welt zu sein, in einen Kreis von Menschen, mit denen man sich total lebendig austauscht, in die Natur, mit all ihrer Buntheit und Vielfalt, in die Elemente, denen du ausgesetzt bist, aber die einfach auch gut tun.

Die feuchte Luft, die einen Schwall von Duft mit sich bringt. Die Tiere auf ihren Weiden, die ausnahmslos ruhig, aber auch neugierig sind beim Anblick einer Wanderin. Die Insekten, die sich ein Stück auf meinem Rucksack mittragen lassen. Der Fuchs, der vor mir über den Waldweg läuft – ohne Stress. Das Naturkonzert, das mich konstant begleitet, … 

Mein Eindruck von der Welt, in der ich leben darf, hat sich auch in der 5. Woche nicht verändert: diese Welt zeigt immer noch ein gutes, achtsames Miteinander von Mensch und Natur. 

Nachhaltigkeit im Fokus

Und jetzt, da ich in wenigen Tagen Straßburg erreiche und im EU Parlament mit ExpertInnen über nachhaltige Mode sprechen darf, wird mir noch einmal mehr bewusst, wie sehr die EU mit all ihren Regeln und überregionalen Richtlinien vermutlich auch dazu beigetragen hat, dass in unseren Ländern eben nicht nur der Profit das Maß aller Dinge ist. 

Und wie wichtig es auch ist, weiter im Dialog zu bleiben und die unterschiedlichen Interessen abzuwägen. Denn letztendlich kommt es auch auf meinem Weg genau darauf an: dass wir alle im Dialog bleiben, uns mit dem Anderen auseinandersetzen und gemeinsam verschiedene Lösungen finden. Denn „die eine“ Lösung gibt es nicht. 

Zur Lösung tragen auch Entwicklungen bei wie die kühlende Kleidung e.cooline, die zB statt einer Klimaanlage individuell zur Kühlung eingesetzt werden kann. Oder Ausbildungsstätten wie das TEXOVERSUM und der TEXOVERSUM Hub in Reutlingen, wo man von Textiltechnik bis zu Design alles lernen kann. Ohne Wissen, das sich konstant erneuert, kann keine Wirtschaft weiterbestehen.

Keine Frage: was mich besonders begeistert hat, waren natürlich auch die Fotoshootings, die ich sowohl in Ulm als auch in Reutlingen absolvieren durfte. 

Martina feierte ihren Hochzeitstag in Ulm
© privat

Was mir neben den inspirierenden „Business-Events“ jedoch immer in Erinnerung bleiben wird, ist der Hochzeitstag, den ich mit Thomas in Ulm verbringen durfte und sind die Kilometer unter strömendem Regen, die sowohl aus Ulm als auch aus Reutlingen hinaus einige BegleiterInnen mit mir bewältigt haben. Welch eindrucksvolleres Zeichen menschlicher Verbundenheit kann es geben?

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