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Vielen Mädchen und Frauen graut jeden Monat vor der Menstruation. Der Grund dafür: Periodenschmerzen. Während einige Männer (und auch manche Frauen) leider noch immer mit Unverständnis reagieren und darunter auch die Liebe leiden kann, verzweifeln die Betroffenen an ihren starken Regelschmerzen und fragen sich: Was tun und wie gut helfen Tabletten? Wir haben nachgefragt, bei Gynäkologe Prim. Dr. Maurus Demmel aus Wolfsberg. Übrigens: Beim Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO) kommt es seltener zu starken Regelschmerzen, eher zu extrem langen Zyklen – die häufigste Hormonstörung bei Frauen sollte auch jede:r kennen! Und natürlich diese Fakten über die Vulva, Vagina, Klitoris & Co.
Was sind Regelschmerzen?
Prim. Dr. Maurus Demmel: Regelschmerzen sind krampfartige Unterleibsschmerzen vor, während und nach einer Menstruationsblutung. Die Schmerzen können von Übelkeit, Völlegefühl, Erbrechen oder Verstopfung begleitet sein. Sie breiten sich unter Umständen auf den unteren Rücken und die Beine aus. Oft werden diese Beschwerden von Kopfschmerzen begleitet.
Wodurch entstehen Regelschmerzen?
Frauenärzte unterteilen in primäre und sekundäre Regelschmerzen (mit Fachbegriff: Dysmenorrhö). Im Falle der primären Dysmenorrhö ist die Menstruation selbst der Schmerzauslöser. Diese Form der Regelschmerzen setzt meist kurz nach der 1. Monatsblutung ein und kann bis zur Menopause andauern. Auslöser sind Botenstoffe, sogenannte Prostaglandine, die schmerzhafte Krämpfe und vorübergehende Durchblutungsstörungen in der Gebärmutterwand triggern. Mangelnde körperliche Betätigung und Angst vor der Periode können die Schmerzen verstärken.
Sekundäre Regelschmerzen werden oft durch gutartige Geschwulste der Gebärmutter wie Myome oder Polypen verursacht. Auch Endometriose, eine Erkrankung, wo die Schleimhaut entweder in der Muskulatur oder im Bauchraum wuchert, kann für die Schmerzen verantwortlich sein. Eine familiäre Häufung sowie emotionaler Stress können auch eine Rolle spielen.
Wie viele Frauen beeinträchtigen die Unterleibsschmerzen während der Regel extrem in ihrem Alltag?
Bei 5 bis 15 Prozent der Frauen sind die Krämpfe so stark, dass sie die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen und zu Krankmeldungen in Schule und Beruf führen.
Was haben Prostaglandine mit der Periode und mit Regelschmerzen zu tun?
Hormone steuern den Menstruationszyklus: Östrogene, Gestagene und auch die Prostaglandine. Fachleute vermuten, dass primäre Regelschmerzen durch einen sehr hohen Prostaglandin-Spiegel während der Menstruation verursacht werden. Dieser führt zu krampfhaften Wehen und zur deutlich erhöhten Schmerzhaftigkeit. Prostaglandine machen darüber hinaus die Nervenenden in der Gebärmutter schmerzempfindlicher.
Wie kann frau Regelschmerzen zu Leibe rücken – und helfen Tabletten?
Schmerzmittel, beispielsweise Tabletten, können helfen: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen wirken effektiv gegen die Beschwerden. Die Schmerzmittel unterbrechen den Schmerzzyklus durch die Hemmung der Bildung von Prostaglandinen. Die rechtzeitige Einnahme kann den Schmerzpegel deutlich senken.
Weitere Therapiemöglichkeiten sind Hormonpräparate wie die Minipille, das Verhütungsstäbchen oder die Hormonspirale, aber auch eine operative Sanierung bei organischen Veränderungen wie Myomen, Polypen oder Endometriose kann helfen.
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