Kaffee-Fakten, die nicht nur Coffee-Lovers kennen sollten

"Weil gute Tage nie mit einem Spinat-Smoothie beginnen."

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© Pexels/Ena Marinkovic

Kaffee gehört zum Lifestyle der Gesellschaft. In Österreich hat das Getränk einen besonders hohen Status und ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Am 1. Oktober ist der Tag des Kaffees – also der perfekte Zeitpunkt, mehr darüber zu erfahren!

Im Kaffeehaus sitzen Leute, die alleine sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“

Alfred Polgar (1873 – 1955), österreichischer Schriftsteller

Die österreichische Kaffee-geschichte

Die Wiener:innen hegen und pflegen seit Jahren die Kaffeehauskultur, die im Jahr 2011 sogar zum UNESCO-Kulturerbe wurde. Doch wie hat es das Brühgetränk überhaupt nach Österreich geschafft? Tatsächlich durch die Türk:innen. Da war das Getränk schon lange Zeit vorher ein Hit. Bei der zweiten Türkenbelagerung in Wien, im Jahr 1683, brachte das Volk die Bohnen mit, auf die ein polnischer Kaufmann und Part der Wiener Orientalischen Handelskompanie, aufmerksam wurde. Das hatte kulinarische Auswirkungen für Österreich: Um 1700 gab es bereits vier Kaffeehäuser und 160 Jahre später begann die Blüte der Wiener Kaffeehauskultur. Zu dieser Zeit ging es gar nicht primär um das Getränk, sondern eher um die Gesellschaft. Besucher:innen spielten Karten, lasen Zeitung, trafen sich mit Freund:innen oder beobachteten das bunte Treiben. Auch viele Intellektuelle, Künstler:innen, Dichter:innen und Co. verbrachten ihre Zeit in den Wiener Hotspots.

Auch heute schießen in Wien coole Kaffeehäuser nur so aus dem Boden. Ein absolutes Highlight? Das heuer eröffnete Katzencafé, wo man Genuss mit flauschigen Vierbeinern verbinden kann.

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Österreichisches Kaffee-Lexikon

In Österreich, insbesondere in Wien, kann das Bestellen des Liebling-Kaffees schnell eine Herausforderung werden. Das Kaffee-Fachjargon unseres Landes ist nämlich nichts für schwache Nerven – bei den vielen unterschiedlichen Namen kann man schnell einmal ins Schwitzen kommen. Damit du bei deiner nächsten Bestellung einen passenden Schummelzettel parat hast, haben wir die wichtigsten Namen auf einen Blick zusammengefasst.

© Unsplash/Nathan Dumlao | Der teuerste Kaffee der Welt ist der Kopi Luwak. Die Herstellung hierfür ist, sagen wir, etwas gewöhnungsbedürftig. Gewonnen wird er nämlich nach der Verdauung und Ausscheidung von indonesischen Schleichkatzen. Naja, Hauptsache es schmeckt!
  • Kleiner Schwarzer: Das ist ein ganz klassischer Kaffee, ohne Milch oder Zucker. In der ursprünglichen Form kommt er aus einer Seihkanne, in der modernen Art aus der Espressomaschine. Was in Österreich als Kleiner Schwarzer gilt, ist anderen vielleicht besser bekannt als „Mokka“.
  • Großer Schwarzer: Ist quasi ein „doppelter“ kleiner Schwarzer.
  • Kleiner Brauner: Die Basis des Kleinen Braunen ist der Mokka und wird obendrauf mit Schlagobers verfeinert.
  • Großer Brauner: Auch hier ist es schlichtweg die große Version zum Kleinen Braunen.
  • Wiener Melange: Ein Schmankerl in der österreichischen Kaffeetradition. Hier wird Kaffee im Verhältnis 1:1 mit Milch aufgefüllt. Den krönenden Abschluss macht der Milchschaum on the top.
  • Der Verlängerte: Hier macht die Basis auch wieder einen Kleinen Braunen aus, der anschließend mit heißem Wasser verdünnt wird.
  • Kapuziner: Das Erkennungszeichen dieses Kaffees ist die braune Farbe, die einem Kapuzinergewand ähnelt. Auch hier bildet der Mokka das Fundament. Diesen einfach mit ein ein paar Tropfen Schlagobers verfeinern, bis er die gewünschte Farbe hat.
  • Fiaker: Ein großer Mokka wird je nach Belieben mit Zucker verfeinert, bevor ein Alkohol den Kaffee zu einer Besonderheit macht. Dafür eignen sich zwei Zentiliter Kirschbrand, Pflaumenschnaps oder Rum am besten.
  • Cold Brew Coffee: Nicht unbedingt ein Wiener Schmankerl, durch seine große Beliebtheit hat es aber durchaus das ein oder andere Kaffeehaus in Österreich bereits erreicht. Dieser Kaffee wurde kalt gebrüht. Je nach Zubereitungsart zieht er sechs bis 12 Stunden und bekommt so eine ganz besondere Note.

Was ist der beliebteste kaffee österreichs?

Eines fällt in unserem Land definitiv auf: Österreicher:innen lieben den Kaffee und alles, was dazugehört. Das Zusammenkommen, die Kaffeehäuser, die Tradition. Wie sehr der Kaffee zum Leben der Österreicher:innen gehört, hat auch Tchibo/Eduscho auf den Punkt gebracht. Bei einer Studie durch das Marktforschungsinstitut GfK kamen sie zu dem Ergebnis, dass durchschnittlich pro Kopf und Nase rund drei Tassen Kaffee am Tag in Österreich genossen werden. Wien liegt knapp unter dem Durchschnitt, dafür ist Kärnten absoluter Spitzenreiter mit rund 3,11 Tassen pro Tag. Der perfekte Zeitpunkt für den Kaffeegenuss ist für rund 74 % der Österreicher:innen der Morgen, also der perfekte Start in den Tag. Tchibo/Eduscho ist auch dem Lieblingsgetränk des Landes auf die Spur gekommen. Und wie könnte man es anders erwarten, es ist natürlich der Verlängerte.  

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5 Mythen aufgeklärt

Schon lange kursieren so einige Mythen rundum das Heißgetränk. Wir haben die wichtigsten Fakten geklärt.

Kaffee ist ungesund.

Nein. Auch wenn sich noch nicht alle Studien gegenseitig bestätigen, ist Kaffee durchaus unbedenklich, vorausgesetzt, man genießt das Getränk in moderaten Maßen. Laut einer britischen Studie wirken sich bis zu vier Tassen Kaffee am Tag sogar positiv auf die Gesundheit aus.

Nach einem Kaffee muss man öfter aufs WC.

Ja. Durch den Kaffeekonsum wird die Niere besser durchblutet, was wiederum zu einem gesteigerten Harndrang führt. Aber nicht zu vergessen: Das wirkt von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Kaffee entzieht dem Körper Wasser.

Nein. Kaffee ist harntreibend. Durch dieses Phänomen kam also irgendwann das Gerücht auf, dass das Getränk dem Körper Wasser entzieht. Das stimmt aber nicht. Auch wenn man dann vielleicht häufiger die Toilette aufsuchen muss, besteht Kaffee aus Wasser und mit dem Genuss führt man dem Körper demnach Wasser zu.

Kalter Kaffee macht schön.

Nein. Das altbekannte Sprichwort hat sich leider nicht bewahrheitet. Tatsächlich kommt dieser Wortgebrauch aus der Zeit des Barock. Die Beautyqueens von damals hatten es noch nicht so gut wie heute und mussten sich mit qualitativ geringwertigem Makeup herumschlagen. Man stelle sich also vor, die Damen von damals tranken einen heißen Kaffee, der noch dampfte. Und Zack, schon verlor das geringwertige Make-up seinen Halt und verlief. So kam es, dass Adelige in der Öffentlichkeit nur kalten Kaffee tranken.

Kaffee macht süchtig.

Ja. Regelmäßiger Kaffeekonsum kann zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit des Koffeins führen. Durchbricht man die Routine, kann es zu Entzugserscheinungen wie beispielsweise Erschöpfung, Energieverlust oder Kopfschmerzen kommen.

© Shutterstock | Wusstest du, dass Kaffeebohnen perfekt zur Geruchsneutralisierung sind? Die Bohnen wirken auch wahre Wunder bei Mundgeruch. Für die gewünschte Wirkung einfach eine Bohne nehmen und darauf ca. eine Minute lang herumkauen. Ausspucken und fertig!

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