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Haarausfall ist ein Thema, über das niemand gerne spricht. Während wir uns bei der Laserhaarentfernung bewusst dafür entscheiden, Körperhaare loszuwerden, geschieht es ohne unsere Zustimmung, dass man seine schönen Haare verliert oder sie immer dünner werden. Die Frage, wie wie bzw. wie schnell Haare wachsen, wird dann plötzlich sehr relevant…
Bei bis zu 100 Haaren am Tag , die in deiner Bürste stecken, musst du dir noch keine Sorgen machen. So viel Haare zu verlieren, ist normal. Wenn aber über einen längeren Zeitraum deutlich mehr Kopfhaare ausfallen, kann ein Besuch bei Dermatologe oder Dermatologin sinnvoll sein.
Besonders Frauen tun sich schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Zwar sind beide Geschlechter gleichermaßen von Haarausfall betroffen. Doch Frauen leiden stärker darunter, fanden Wissenschaftler:innen heraus.
Die Gründe, warum die Haare ausfallen oder dünner werden, sind vielfältig: Schwangerschaft oder Stillzeit, Stress, falsche Ernährung, Erbfaktoren, Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine Autoimmunreaktion können Haarausfall zur Folge haben. Und in den Wechseljahren werden die Haare oft wegen der hormonellen Umstellung dünner. Häufiges Haarefärben kann dem Schopf auch zusetzen.
3 Arten von Haarausfall bei Frauen
Es gibt diverse Arten von Haarausfall, mit Fachbegriff auch Alopezie genannt. Die drei häufigsten sind erblich bedingter Haarausfall, kreisrunder Haarausfall und diffuser Haarausfall:
Erblich bedingter Haarausfall
Erblich bedingter Haarausfall ist die häufigste Ursache von Haarausfall bei Frauen und Männern. Ein Stoffwechselprodukt von Testosteron namens Dihydrotestosteron (DHT) stört die Nährstoffzufuhr zu den Haarwurzeln. Die Haarfollikel werden kleiner und produzieren dünnere und weniger Haare, meist am Mittelscheitel. Auch eine Stirnglatze ist möglich, wenn der vordere Bereich am Kopf stark betroffen ist.
Diffuser Haarausfall
Bei diffusem Haarausfall fallen die Haare über den gesamten Kopf verteilt aus. Mögliche Auslöser sind Schilddrüsenerkrankungen, bestimmte Medikamente, Mangelernährung oder eine Chemotherapie. Außerdem kann die Pille oder auch eine Geburt Auslöser für diffusen Haarausfall sein.
Kreisrunder Haarausfall
Was genau kreisrunden Haarausfall auslöst, ist noch nicht klar. Expert:innen vermuten eine Autoimmunreaktion hinter der Alopezie. Dabei richten sich Immun-Abwehrzellen gegen Zellen in den eigenen Haarwurzeln.
Bei kreisrundem Haarausfall fallen die Haare büschelweise aus. Bei manchen Frauen und Männern verschwindet kreisrunder Haarausfall von alleine wieder, bei anderen wird die Erkrankung chronisch.
Haarausfall bei Frauen: Was kann helfen?
Es gibt zwei Wirkstoffe, die bei Haarausfall wirken. Der Blutdrucksenker Minoxidil sorgt bei erblich bedingtem Haarausfall dafür, dass wieder neue, kräftigere Haarwurzeln nachwachsen. Zumindest bei manchen Betroffenen. Bei kreisrundem Haarausfall kann eine Behandlung mit Kortison helfen.
Sind Hormone die Ursache, werden sogenannte Anti-Androgene eingesetzt. Diese blockieren die Wirkung der männlichen Hormone auf die Haarwurzeln und regen das Haarwachstum an.
Haarausfall rechtzeitig erkennen und mit Zink und Biotin vorbeugen
Wenn die Haarwurzeln erst kaputt sind, gibt es leider keine Rettung für sie. Wer seinen Haarausfall früh erkennt, tut sich darum selbst einen Gefallen. Hautarzt oder -ärztin unterstützt dabei – mithilfe eines sogenannten TrichoScans. Damit werden die Haardichte und der Haarwurzelstatus geprüft.
Ein Besuch in einer dermatologischen Praxis kann einen ersten Hinweis auf die Ursache von Haarausfall geben. Ist zum Beispiel ein Eisenmangel die Ursache für Haarausfall, lässt sich das leicht per Blutwerte-Check feststellen.
Auch vorbeugen hilft: Spezielle Shampoos mit Zink PCA schützen die Haarwurzel vor dem DHT-Hormon, das erblich bedingten Haarausfall begünstigt. Haarpflege mit Biotin ist ebenfalls empfehlenswert: Biotin ist ein wichtiges Haarvitamin, das nicht nur die Nägel kräftigt, sondern auch die Haare regenerieren lässt.