Hilde Daliks Lieblingsplätze in Wien

Die Schauspielerin im Talk mit der WIENERIN.

5 Min.

Fotos: Elsa Okazaki

Sie ist Schauspielerin und Moderatorin: Hilde Dalik erzählt über die neuen Herausforderungen im Job und verrät uns ihre Lieblingsorte in Wien.

Hier könnte eine Auflistung aller Erfolge von Hilde Dalik stehen. Von ihrer Arbeit beim Theater, den herausragenden Leistungen als Schauspielerin, um nicht zu vergessen ihre Rolle als Vanessa Schwarz bei den „Vorstadtweibern“, für die sie eine Romy bekam.

Wir haben die 44-Jährige im Wienerin-Interview aber auch zu etwas ganz anderem befragt – und zwar zu ihren Lieblingsplätzen in ihrer Geburtsstadt Wien. Die Freizeit ist knapp, aber zwischen all den Dreharbeiten findet sie hin und wieder doch noch ein paar kurze Momente, um die Stadt zu genießen. Aber bevor Hilde Dalik verrät, wo sie am liebsten isst, welches Grätzl ihr in Wien am meisten taugt und wo sie zuletzt von Herzen lachen konnte, wollten wir dann doch von ihr wissen, wie es ist, einmal nicht als Schauspielerin vor der Kamera zu stehen, sondern eine Sendung zu moderieren. Die gebürtige Wienerin widmet sich nämlich seit letztem Herbst einer neuen Aufgabe: Sie führt durch das Canal+-Format „StreamTalks“, in dem eine Runde Gäste über Filme und Serien diskutiert.

Neue Herausforderung

„Im Gegensatz zur Arbeit mit einem Schauspielensemble ist man beim Moderieren mehr auf sich alleine gestellt“, erzählt sie. Die Abwechslung mache ihr Spaß, obwohl sie eigentlich eine Teamplayerin sei und die Zusammenarbeit mit anderen sehr schätze – etwa beim Film oder Theater, sagt sie. „Eine weitere Herausforderung beim Moderieren ist die Tatsache, dass ich dabei nicht wie üblich in eine Rolle schlüpfe, sondern mehr von meiner Persönlichkeit preisgebe“, stellt sie fest.

Aktuelle Projekte

Derzeit steht Hilde Dalik auch für den zweiten Teil von „Womit haben wir das verdient“ vor der Kamera – ein Kinofilm von Eva Spreitzhofer. Der genaue Titel der Komödie steht noch nicht fest. „Im ersten Teil ging es um eine Jugendliche, die ein Kopftuch tragen und zum Islam konvertieren wollte und mit ihrem Vorhaben die Patchworkfamilie auf den Kopf gestellt hat. Dieses Thema wird im zweiten Teil noch einmal aufgegriffen“, darf sie schon mal vorab verraten. Auch ihr Lebensgefährte Michael Ostrowski wird im Film zu sehen sein, mit dem Hilde Dalik eine gemeinsame Tochter (geboren 2019) hat. Sie selbst ist in Niederösterreich aufgewachsen, hat aber Teile ihrer Kindheit im vierten Wiener Gemeindebezirk verbracht.

Kindheit in Wien und Niederösterreich

„Im Draschepark habe ich viel gespielt“, erinnert sie sich und verrät uns sogar ihren ersten Berufswunsch: „Ich wollte immer Naturforscherin werden – ich finde diesen Beruf auch jetzt noch interessant“, erzählt sie. „Ich selbst lebe vegan und sehe den Umgang der Menschen mit der Natur und den Tieren sehr kritisch“, so die 44-Jährige, die sich für Themen wie den Klimawandel starkmacht. Wo sie die besten veganen Gerichte findet und welche Ecken in Wien es ihr besonders angetan haben, verrät Hilde Dalik im
Folgenden.

Früher bin ich oft durch Wien spaziert und habe mir vorgestellt, es sei eine fremde Stadt. Dann sieht man alles mit anderen Augen.“

Hilde Dalik

Dein Lieblingsrestaurant und –Café?

Ich gehe selten auswärts essen und koche oft selbst. Wenn es aber mal soweit ist, bevorzuge ich Lokale, die gute vegane oder vegetarische Gerichte anbieten. Das Tian im ersten Bezirk hat zum Beispiel eine ausgezeichnete Küche. Auch das Reznicek im neunten Bezirk finde ich sehr gut. Das Café Ansari in der Praterstraße gehört auch zu meinen Lieblingslokalen. Ausgezeichnetes Sushi und veganes Maki gibt’s in der Mono Sushi Bar in der Schottenfeldgasse.

Wo liegt dein Lieblingsgrätzl?

Ich finde den zweiten Bezirk sehr schön – immer wieder sperren neue Lokale auf. Der Stadtrand von Wien gefällt mir auch sehr gut, weil es dort immer grüner wird – zum Beispiel in Hietzing (wo wir gerade gedreht haben).

Gibt es ein Fleckerl Natur in Wien, das dir besonders gefällt?

Es gibt zwar Parks, aber ich würde mir mehr grüne Plätze in der Stadt wünschen. Den Prater und die Jesuitenwiese finde ich zum Beispiel wunderschön. Man merkt, dass die Stadtteile, in denen weniger Bäume und Grünflächen sind, im Sommer immer heißer werden. Gerade jetzt, wo die Temperaturen immer mehr steigen, sollten mehr Grünflächen in der Stadt entstehen, damit die Lebensqualität für alle steigt. Es braucht dringend große politische Entscheidungen, damit unsere Energie leistbar und klimafreundlich wird. Deshalb unterstütze ich die Initiative „Neustart für ein krisensicheres Österreich“ von Global 2000. Ich würde auch gerne mal den japanischen Garten in Döbling, den Setagayapark besuchen – da war ich noch nie. Den botanischen Garten beim Belvedere mag ich auch sehr gerne.

Deine letzte Stadtentdeckung?

Neue Entdeckungen habe ich zuletzt keine gemacht, aber ich bin selbst immer sehr dankbar, wenn ich Tipps bekomme. Ein Ort, den ich immer wieder sehr gerne besuche, ist die große Wiese am „Himmel“. Dort gibt es auch einen riesigen Spielplatz für Kinder.

Einen denkwürdigen Moment in Wien hattest du zuletzt …?

Bei der Romy-Verleihung in der Hofburg, als Anke Engelke als Nominierte nicht selbst kommen konnte und mir ihre Dankesrede geschickt hat, falls sie gewinnen sollte. Wir haben zusammen den Film „Der Onkel“ gedreht, bei dem Michael Ostrowski den Titelhelden gespielt und Regie geführt hat. Er war auch derjenige, der die Dankesrede vortragen sollte, ohne sie vorher zu lesen. Schließlich war es soweit, und im Brief stand eine Auflistung aller Erfolge von Michael, die er nun laut vorlesen musste, bis zu dem Satz: „Michi, jetzt lies doch mal, was da wirklich steht.“ Das war alles sehr lustig und ein sehr amüsanter Abend.

Könntest du dir vorstellen, in anderen Städten zu leben?

Ich habe einige Monate in Berlin verbracht. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, für eine Zeit lang woanders zu leben, aber komplett auswandern würde ich nicht, weil ich Wien wirklich sehr mag. Mich würden aber viele Städte interessieren – etwa Valencia oder Barcelona. Paris hat auch sehr viele schöne, aber auch harte Seiten. Wien finde ich schon sehr „gmiatlich“. (Lacht.)

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