Café Kosmos: Sarah Schamat lebt den Traum vom eigenen Café

Mutige Entscheidung

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Foto: Sarah Katharina Photography

Seit 1988 gab es das Eck-Beisl VIP. Vor einem Jahr hat es die Wienerin Sarah Schamat übernommen und unter dem Namen Café Kosmos neu eröffnet – restauriert, aber nicht zu sehr geschliffen.

In den Wohngegenden der Außenbezirke lässt die Lokaldichte ja bekanntlich nach. Deshalb wollten wir Ihnen dieses Grätzlfundstück nicht vorenthalten: Das Café Kosmos in der Tanbruckgasse 14 ist ein saniertes 1980er-Jahre-Beisl, in dem es jetzt hausgemachten Kuchen gibt. Betrieben wird diese Perle von Sarah Schamat, die im Lockdown-Winter 2021 allen Mut zusammennahm und ihren Traum vom eigenen Café verwirklichte.

Mutige Entscheidung. Aufgewachsen in Floridsdorf und wohnhaft in Margareten sagte der 12. Bezirk ihr erstmals gar nichts, als sie das Lokal auf einem Online-Flohmarkt entdeckte. „Ich dachte mir: ‚Wurscht, ich fahr da jetzt hin‘ “, erzählt die 34-Jährige im WIENERIN-Interview. Sie verstand sich auf Anhieb mit dem Vorbesitzer, der das Beisl über 33 Jahre betrieben hatte. Sie hätte zwar noch nie so viel abgelaufenes Bier getrunken, aber die Einweihung mit Bravour bestanden. Die einzige Forderung: Das Lokal sollte nicht zu stark verändert werden. Und das wollte Sarah auch gar nicht, denn vom goldenen Luster bis hin zur Echtholzbar machte es auch wirklich etwas her.

Ein wenig Feinschliff. Trotzdem hat es ein „bisschen Pflege“ gebraucht, bevor die ersten Gäste kamen. Genau genommen „40 Flaschen Backofenspray und 20 Zahnbürsten, nur um das Nikotin runterzubekommen“, erzählt sie. Die Polstermöbel wurden von einer Freundin neu überzogen, das hätte ihr viel erspart. Die getischlerten Möbel und die Spiegel an der Decke sind alle noch aus den 1980ern. Damals seien hier wilde Partys gefeiert worden – das weiß Sarah Schamat nicht nur von der Fotobox, die ihr mitübergeben wurde, sondern auch von den Stammgästen, die immer noch herkommen. Auf Instagram postet sie immer wieder alte Bilder aus dem VIP: „Damals sind die Leute bis auf die Straße angestanden. Es war einfach cool hier abzuhängen“, erzählt die Wienerin. Ungewöhnlich für Meidling, würde man meinen, aber damals feierte das ein paar Meter entfernte U4 seine Glanzzeit. Die Wiener Clubszene spielt sich heute woanders ab. Meidling bleibt bisweilen noch immer der urige Wohnbezirk, in dem die Mieten relativ okay, der Ton ein bisschen rauer und die Hipster-Lokale noch mindestens eine U-Bahn-Fahrt entfernt sind. Sprich: Gentrifizierungspanik muss man hier keine bekommen.

Foto: Sarah Katharina Photography

Fundstücke aus den 80ern. Während wir im Laufe des Interviews Kaffee aus einer Wiener Rösterei trinken, sucht Sarah Schamat in der Lade nach dem „ärgsten Fundstück“, das ihr mit der Lokalübernahme übergeben wurde: Ein Kondom, das 1995 abgelaufen ist, und ein ganzes Set Schillinge. „Ich möchte zum Einjährigen dann eine Aktion starten und alle, die 1995 geboren sind, auf einen Schnaps einladen“, kündigt sie an.

Die ganze Story findet ihr in unserer April 23 Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen!

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