Wir sind alle anders

Perpektivenwechsel

2 Min.

© Victoria Schaffer, Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion, Marcel Koehler

Die Protagonist:innen haben das Downsyndrom, aber Evelyne Fayes „Lass mich fliegen“ ist kein Film über das Downsyndrom, sondern darüber, wie unsere Vielfalt uns alle bereichert.

Der Saal ist voll junger Leute. Vorne am Pult spricht Andrea. Sie lauschen ihr gefesselt, während sie sich an ihre Kindheit erinnert und das Geheimnis einer Erfolgsstrategie ihrer Eltern lüftet.

„Anmelden, anzahlen, abstellen, abhauen“, hieß die vielfach von anderen Familien kopierte Taktik. Die Raffinesse bestand darin, die Tochter zu einem Kinderkurs ihrer Wahl anzumelden, sie pünktlich zum Beginn hinzubringen und sich schnell aus dem Staub zu machen, erzählt Andrea schmunzelnd und erntet herzliche Lacher. „Meine Eltern waren weg, ehe die Kursleitung das Downsyndrom entdeckte und das ,jaaa, aber‘ kam – und stellten danach immer fest, dass alles problemlos verlief.“ Geglückte Inklusion quasi. Diese Szene entstammt „Lass mich fliegen“, einer Dokumentation, die Menschen mit Downsyndrom erzählen. Wir trafen die Filmemacherin.

Foto: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion

Sie verändern den Blick auf die Welt. Großartige Persönlichkeiten aus der Kinodokumentation.

Ich saß am Schluss lächelnd und mit Tränen in den Augen beim Abspann und dachte mir: Dieser Film verändert den Blick auf die Welt.

Evelyne Faye: Das freut mich extrem, der Perspektivenwechsel war mein großer Wunsch – auf eine weiche, humorvolle Art. Es geht darum, hinter Klischees eine Welt zu entdecken, die man anders eingeschätzt hat, die extrem bereichern kann. Wir teilen schnell in Kategorien ein, haben bewusst oder unbewusst Vorstellungen von bestimmten Menschen; mit dem Film möchte ich jedem die Möglichkeit geben, überrascht zu werden.

Die ganze Story findet ihr in unserer April 23 Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen!

Abo

Die NEUE WIENERIN