Winter-Hautpflege: So pflegst du deine Haut in der kalten Jahreszeit
Rundum geschützt zu jeder Zeit
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Im Winter sind kalte Außentemperaturen, Wind und die trockene Heizungsluft dafür verantwortlich, dass die Haut an Feuchtigkeit verliert. Der tägliche Wechsel zwischen Außen- und Innentemperaturen strapaziert die Haut.
Schuppige, trockene Hautstellen am ganzen Körper sind das Ergebnis – Anzeichen, dass die Haut aus dem Gleichgewicht geraten ist und intensive Pflege benötigt. Dr. Marie-Theres Kasimir, Hautärztin und Chirurgin in Wien, gibt gute Tipps für die Haut in der kalten Jahreszeit und bei speziellen Bedürfnissen.
Braucht die Haut in der kalten Jahreszeit eher Fett oder Feuchtigkeit?
Dr. Marie-Theres Kasimir: Das ist von der Ausgangslage der Haut abhängig. Je nachdem ob die Haut eher fettig oder trocken ist, benötigt sie reichhaltige oder leichtere Produkte. In den Wintermonaten ist eine reichhaltigere Pflege meist angezeigt.
Was kann man gegen trockene und extrem trockene Haut tun?
Trockene Haut ist ein Problem, das viele kennen. Hier hilft nur eines: intensive und regelmäßige Pflege. Wichtig ist auch bei sehr trockener Haut die tägliche Reinigung, sodass die obersten Hautschichten abgetragen werden und die nachfolgenden Wirkstoffe der Pflege eindringen können. Regelmäßige Pflege mit Antioxidantien und Retinol sind günstig, weil sie die Bildung von Kollagen stimulieren und die Speicherkapazität erhöhen.
Antioxidantien sind verfügbar in öliger und weniger reichhaltigen Konsistenzen. Wenn die Haut so trocken ist, dass sie Ekzeme bildet, sollte das der Hautarzt oder die Hautärztin abklären. Lotionen mit Urea helfen der Haut, Feuchtigkeit zu speichern.
Sind Öle in der kalten Jahreszeit angesagt?
Bei Ölen muss man aufpassen, dass sie keinen Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Zu bevorzugen sind hochwertige Produkte, z.B. Öle oder Lotionen, die schnell einziehen und auf der Haut keine fettigen Rückstände hinterlassen. Vorsichtig sein sollte man bei ätherischen Ölen, denn hier kommt es in manchen Fällen zu Kontaktallergien.
Kann man die Haut auch überpflegen? Was tun, wenn die Haut mit Unterlagerungen und Pickel reagiert?
Ja, man kann sie überfüttern. Unsere Haut reagiert auf Überpflege mit einem typischen Ausschlag, der perioralen Dermatitis. Es handelt sich um einen juckenden Hautausschlag, der um das Kinn und im Wangenbereich auftritt. Zu viele verschiedene Schichten an Seren und Cremen sind oft zu viel des Guten. Auch Inhaltsstoffe in Cremen, die sehr viel Feuchtigkeit speichern, wie z.B. Algen, können Ausschläge hervorrufen.
Vorsicht auch bei Hyaluron-Seren und -Gels, denn viele Menschen vertragen sie nicht und zeigen Hautreaktionen. Die Haut ist unser äußerer Schutzmantel mit Hautbarriere und ihrem eigenen Mikrobiom. Das sollte nicht durch Überpflege zerstört werden. Auch häufiges Händewaschen ist ungünstig für die Haut und kann ein Handekzem hervorrufen. Mein Motto lautet daher: „Less is more“.
Was kann man gegen Schwangerschaftsstreifen oder Narben tun?
Frische Narben sehen rötlich aus, ältere heller. Was viele nicht wissen: Man kann noch lange nach dem Entstehen einer Narbe mit der richtigen Pflege positiv auf das veränderte Narbengewebe einwirken. Die Narbe sollte zweimal täglich über mindestens drei Monate mit Silikon behandelt oder einem hochwertigen Öl massiert werden.
Beim Narbengewebe geht es vor allem um die Massage, die mit Öl sehr angenehm ist. Damit kann das Erscheinungsbild verbessert werden, d.h. die Narben können flacher werden und Rötungen verblassen. Bei ausgeprägten Narben kann auch mit Morpheus8, einem Kombinationsgerät aus Radiofrequenz und Microneedling, ein zufriedenstellendes Resultat erzielt werden.
Welche regenerativen Methoden in der Dermatologie regen den Reparaturmechanismus der Haut an?
Alles, was die Kollagensynthese fördert, führt zur Fähigkeit der Haut, Inhaltsstoffe aufzunehmen und zu speichern. Die unkomplizierte junge Haut wird ein sanftes Hydrafacial oder Microneedling (in Kombination mit PRP oder einem Vitamincocktail) schätzen. Alternativ kann man Hyaluronsäure in die Haut einneedeln.
Wenn man mehr in die Tiefe gehen will, ist der Herbst und der Winter die ideale Zeit für tiefer wirksame Behandlungen wie z.B. tiefer gehende Peelings, Laser oder Radiofrequenz. Meine Favoriten sind alle Formen von Needling und ganz besonders das Radiofrequenz-Needling mit dem Morpheus8, das die Bildung von kollagenen und elastischen Fasern fördert.
Dieses Treatment aktiviert die Fibroblasten, das sind jene Zellen, welche die kollagenen und die elastischen Fasern produzieren. Die Haut wird fester, hat mehr Stützkraft und die Elastizität verbessert sich.