Waldbaden: Vollkommene Auszeit in der Natur

Urlaubsdestinationen wie das waldreiche Almtal oder eine grüne Alltags-Auszeit nahe der Stadt: Waldbaden kann so gut tun!

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Der Wald kann uns so viel geben! © shutterstock

Es gibt Plätze, wo man tief ein- und langsam ausatmet, wo Rascheln, Licht und Duft so stark sind, dass der Kopf zur Ruhe kommt. Das ist Waldbaden. Und wenn man es richtig macht und achtsam bleibt, kann es eine wohltuende Auszeit sein – ganz ohne Konsum.
Worum handelt es sich beim Waldbaden, wie integriert man es in seine ganz persönliche Auszeit und mit welchen Tipps geht man vor – hier gibt’s alle Infos:

Was ist Waldbaden und wofür ist es gut?

Die Wurzeln des Waldbadens liegen in Japan. Dort heißt dieses Konzept Shinrin-Yoku – wörtlich „ein Bad in der Waldatmosphäre“. Es geht nicht darum, im Wasser zu baden, sondern mit allen Sinnen in die natürliche Umgebung eines Waldes einzutauchen. Bekannt wurde es in den 1980er Jahren, als man systematisch erkannte, dass der Aufenthalt in Wäldern messbar positive Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Shinrin-Yoku wurde so Teil von öffentlichen Gesundheitsprogrammen. In Europa begann das Interesse später, mittlerweile sind aber Studien, Angebote und touristische Programme entstanden. Das Bewusstsein dafür wächst: Wald ist nicht nur Kulisse für Wanderungen, sondern ein aktiver Erholungsraum.

Meditationen, Yoga… viele Zugänge können teil des Waldbadens sein. © Shutterstock

Waldbaden beinhaltet bewusstes, langsames Gehen und dabei die Natur rundherum wahrzunehmen. Hören, riechen, fühlen, schauen; das Moos unter den Füßen, der Wind in den Zweigen, der Duft von frischem Harz oder feuchtem Holz. Es geht um’s Innehalten und um Achtsamkeit, durch Einbezug von Atemübungen, Meditation, Gehübungen, Yoga oder anderen Ritualen zur inneren Balance.

Stadtwälder wie der Pötzleinsdorfer Schlosspark eignen sich perfekt für eine gezielte Auszeit in der Natur © Shutterstock

Der Zugang eignet sich für jede:n und kann in jeder beliebigen natürlichen Umgebung, in der man sich wohlfühlt, durchgeführt werden. Im nächstgelegenen Wald oder großer Grünfläche; etwa in Stadtwäldern, Regionalwäldern oder Naturparks. Wichtig ist dabei, externe Ablenkungen wie Handy, Smartwatch und Co. zu deaktivieren. Ganz besonders wohltuend ist es für Personen mit nervlichen und mentalen Problemen, hohen Stressfaktoren, Angstzuständen oder chronischen Erkrankungen. Hier soll die bewusste Verbindung mit der Natur die Gesundheit fördern und bei der Entspannung helfen.

Waldbaden im Urlaub! Waldreiche Auszeit in Österreich

Österreich ist reich an Destinationen, die durch ihre unberührte Natur punkten und einen entschleunigten Urlaub inmitten der Wälder versprechen. Das waldreichste Tal des Landes ist das oberösterreichische Almtal im Traunviertel. Und es ist längst mehr als nur eine landschaftlich schöne Ecke Österreichs – es ist die erste WALDNESS-Destination Europas. Hier wird Urlaub im und mit dem Wald zur Philosophie: Gruppenprogramme mit speziell ausgebildeten Coaches, Wald-Wyda (eine Art Yoga der Kelten), Wald-Kneippen, geführte Waldbaden-Spaziergänge und Waldschule gehören zum festen Programm. Wer einmal in Grünau im Almtal war, spürt sofort die Wirkung: Mehr als drei Viertel der Gemeindefläche sind bewaldet, und nachhaltiger, ressourcenschonender Tourismus mit Fokus auf Naturerlebnis und Gesundheit wird hier großgeschrieben.

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URLAUBSTIPP

  • Stilvolles Hideaway im waldreichsten Tail Österreichs: Wer die Magie des Waldes, Seen und Almen in einem entschleunigenden Getaway vollkommen auskosten möchte, findet in der Villa Unterswand die beste Adresse. Abseits des Trubels, privat mit Self-Check-In und nah an den schönsten Plätzen des östlichen Salzkammerguts eignet sich das ehemalige Jagdschloss der Adelsfamilie Herring-Frankensdorf als idealer Ausgangspunkt für Urlaube zu jeder Jahreszeit. Behutsam und mit Liebe zum Detail hat Architekt Siegfried Meinhart einzigartige Ferienwohnungen geschaffen. Ein besonderes Augenmerk hat der Linzer Projektentwickler auf die stilgerechte Erhaltung der Originalstruktur, sowie auf das Zusammenspiel aus Licht, Materialien und Oberflächen gelegt – die ideale Homebase für ausgiebige Erkundungen in der Natur.

Neben dem Almtal gibt es auch andernorts in Österreich sowie in Bayern reizvolle Auszeiten, bei denen Wald, Yoga, Meditation oder achtsame Naturerlebnisse verbunden werden. Im Nationalpark Kalkalpen werden etwa Programme wie „Yoga, Wandern & Achtsamkeit“ angeboten – eine Kombination aus Yoga im Wald, Wanderungen durch alte Laub- und Mischwälder und Naturmeditation. Das Mühlviertel in Oberösterreich ist bekannt für Yoga-Wochenenden mit Waldbaden, oft in kleinen, naturnahen Retreat-Häusern oder auf Bauernhöfen. In der Pyhrn-Priel-Region gibt es Retreats, die Outdoor-Yoga, Waldbaden und Meditation in der Natur vereinen. Auch in Bayern, etwa rund um den Spitzingsee, locken Waldbaden-Retreats mit Yoga, Atemübungen und geführten Naturspaziergängen inmitten saftiger Wälder und alpennaher Ruhe.

Ob im Almtal, in anderen Teilen Österreichs oder in den bayerischen Alpen – Waldbaden im Urlaub ist die perfekte Gelegenheit, um abzuschalten, aufzutanken und in die wohltuende Kraft des Waldes einzutauchen.

Auszeit in der Natur – etwa in den Wäldern rund um den großen Ödsee, kann Körper und Geist beflügeln © Shutterstock

Tipps für eine gelungene Waldbaden-Auszeit

  1. Zeit nehmen – das Erlebnis darf nicht gehetzt sein. Mindestens 1–2 Stunden, wenn möglich halber Tag oder ein Tag im Wald.
  2. Ankommen ohne Ziel – nicht „zur Hütte“, „zum Gipfel“, sondern bewusst im Wald sein, ohne Eile.
  3. Sinne öffnen – Augen schließen, hören; fühlen – Rinde, Boden; riechen – Moos, Laub, Harz; schmecken, wenn angebracht (Beeren, Kräuter, aber nur sicher erkennbare).
  4. Bewegung & Ruhe wechseln – ein Stück gehen, dann still sitzen oder legen.
  5. Kostenfrei & vorbereitet – wetterfeste Kleidung, Sitzkissen, evtl. Wasser/Proviant; kein teures Equipment nötig.
  6. Wiederholung – idealerweise regelmäßig, damit die Effekte sich verankern.

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