Diese 20 Hotspots im Servitenviertel musst du kennen
Klein-Paris mitten im 9. Bezirk
© Wien Tourismus/ Paul Bauer
Das Herzstück des Servitenviertels, die Servitengasse, wurde kürzlich verkehrsberuhigt und sorgt für noch mehr idyllisches Grätzel-Flair.
Beinahe beschaulich geht es im Wiener Servitenviertel zu. Die Gassen sind gesäumt von Blumenläden, hübschen kleinen Geschäften und vielen Lokalen. Der Blick bleibt an den schön erhaltenen Geschäftsfassaden hängen, die vor allem in der Servitengasse zu finden sind, dem Herzstück des Viertels.
Die Servitengasse wurde bis Jahresende 2023 zu einer Fußgängerzone umgebaut und komplett verkehrsberuhigt. Zusätzliche Bäume wurden gepflanzt, Sitzgelegenheiten, ein Trinkbrunnen und ein Wasserspiel installiert. Neue Grünflächen kamen dazu.
Französisches Flair im Servitenviertel
Die Häuser im Servitenviertel sind besonders gepflegt und gut erhalten. Rund um die Servitenkirche, einen Barockbau aus dem 17. Jahrhundert, herrscht beinahe ein dörfliches Ambiente. Im Sommer sitzt man auf dem gepflasterten Platz gemütlich in einem der zahlreichen Gastgärten. Jeden Donnerstag lädt der Servitenmarkt mit regionalem Bio-Angebot zum Einkaufsbummel ein.
Das Servitenviertel ist französisch geprägt. Man spürt die Nähe zum Lycée Français, der französischen Privatschule. In den Gassen wird oft Französisch gesprochen, und auch die Lokale verströmen Pariser Flair. Zum Beispiel das französische Bistro La Mercerie an der Ecke zur Porzellangasse. Croissants und Baguettes aus der hauseigenen Bäckerei werden hier verkauft, ebenso täglich frisch aus Paris gelieferte Eclairs und Tartes, die man neben französischen Klassikern wie Quiche Lorraine und Käseplatten direkt in dem hübschen Lokal, umrahmt von alten Apothekerschränken, genießen kann.
Auch die Xocolat Schokoladenmanufaktur gibt sich französisch. Durch das Schaufenster an der wunderschönen Holzfassade kann man den Chocolatiers beim Herstellen ihrer Pralinen und Konfekte zusehen. Der österreichische Spitzenkoch Harald Brunner hat kürzlich den ehemaligen Servitenwirt übernommen. Passend zum Flair des Viertels kocht Harald Brunner in seinem gleichnamigen Restaurant französisch inspirierte Küche mit österreichischem Twist.
Im Sommer sitzt man hier in einem Gastgarten am idyllischen Servitenplatz mit Blick auf die Servitenkirche. Typisch für das Grätzel-Leben im Servitenviertel ist, dass sich die Bewohner:innen untereinander kennen. Man
grüßt sich auf der Straße oder plaudert miteinander bei einem Glas Wein oder Crémant, zum Beispiel im Delikatessenladen von Gerald König, wo auch Austern, Beef- oder Fisch-Tatar und Käse serviert werden.
Internationale Küchen
Für internationales Flair sorgen Restaurants wie das Steirasia, das für asiatische und steirische Fusionsküche steht. Das Porzellan fällt durch sein weißes Interieur auf, aber auch die international ausgerichtete Speisekarte kann sich sehen lassen. Eine Tür weiter kommen Liebhaber:innen der italienischen Küche im Scala auf ihre Kosten.
Im Kiang Wine & Dine gibt es tolle Weine und empfehlenswertes chinesisches Streetfood. Der schicke Italiener La Pasteria ist ebenso einen Besuch wert. Und sehr wienerisch. Bei aller Internationalität dürfen die Wiener Beisl nicht fehlen: Gutes Wirtshausessen gibt es im Rebhuhn, einem klassischen Wiener Beisl an einer Straßenecke.
Zum Roten Bären ist ein hippes Beisl mit jungem Publikum und unkomplizierter Wiener Küche.
Versteckte Orte im Servitenviertel
Ein verstecktes Kulinarikhighlight befindet sich in der Pramergasse 21. Nichts deutet darauf hin, dass sich hinter der unscheinbaren Fassade eines der besten Restaurants Wiens befindet. Man könnte Pramerl & the Wolf für ein einfaches Beisl halten.
Drinnen erwartet die Gäste ein gemütliches Ambiente mit alter Holzschank und holzvertäfelten Wänden, es gibt nur wenige Tische. Serviert wird eine radikal moderne Wiener Küche mit einem Guide-Michelin-Stern ausgezeichnet. Eine Straße weiter, in der Seegasse, lohnt es sich, ebenfalls hinter eine Fassade zu blicken. Im Innenhof des Seniorenwohnheims Rossau befindet sich der älteste noch erhaltene jüdische Friedhof Österreichs.
Von der Terrasse des Seniorenwohnheims können Besucher:innen einen Blick auf den historisch einzigartigen Friedhof werfen, dessen Geschichte bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreicht.
Ein Besuch bei Sigmund Freud
Weiter auf den Spuren des jüdischen Wiens geht es zum Sigmund Freud Museum in der berühmten Berggasse 19. Seit dem Umbau im Jahr 2020 sind hier nun auch ehemalige Privaträume von Sigmund Freud zu sehen. Das Museum erzählt nicht nur über die Entstehung der Psychoanalyse, sondern ist auch ein Stück Zeitgeschichte über das Leben einer Wiener Familie um die vorige Jahrhundertwende.
Der Schöpfer der Psychoanalyse wohnte und arbeitete 1891 bis 1938, vor seiner Emigration nach Großbritannien, in der Berggasse 19. Einen Besuch wert sind auch das Gartenpalais Liechtenstein, ein prunkvolles Barockpalais mit wunderschönem Park im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein, und die Strudlhofstiege.
Die berühmteste Stiege Wiens wurde 1910 erbaut und ist mit ihren geschwungenen Treppen und grünen Geländern ein schönes Beispiel des Wiener Jugendstils. Bekannt wurde sie durch den gleichnamigen Roman von Heimito Doderer.
GOOD TO KNOW
- Öffentliche Anbindung ins Servitenviertel…
Mit der U4, Station Rossauer Lände, oder Straßenbahn D, die durchs Servitenviertel fährt (Stationen Schlickgasse, Bauernfeldplatz, Seegasse) - Events…
Bei den Beisl-Konzerten spielen die Wiener Symphoniker 2024 in den schönsten Lokalen des Servitenviertels. - Märkte…
Jeden Donnerstag lädt der Servitenmarkt vor der Servitenkirche mit regionalem Bio-Angebot zum Einkaufsbummel ein. - Geheimtipp…
Im Innenhof des Seniorenwohnheims Rossau befindet sich der älteste noch erhaltene jüdische Friedhof Österreichs. - Kunst & Kultur…
Theaterfreund:innen aufgepasst: Viele Bühnen befinden sich im Servitenviertel auf engem Raum: Schauspielhaus und Theater-Center Forum in der Porzellangasse, Bronski & Grünberg in der Müllnergasse. - Vielfalt…
Von Fine Dining bis ins Wiener Beisl, französisch, italienisch, asiatisch: Das Servitenviertel deckt eine Vielfalt kulinarischer Stile ab.
In Kooperation mit Wien Tourismus, der 2024 einen Schwerpunkt auf die Wiener Grätzel legt.