Hand hält ein Fläschen Teebaumöl

Teebaumöl: Wann wirkt es und wann nicht?

3 Anwendungen für das Öl

4 Min.

© Unsplash / Christin Hume

Es ist ein quasi Alleskönner: Teebaumöl boomt in den letzten Jahrzehnten. In der Kosmetikindustrie, in der Hausapotheke und in der professionellen Krankenpflege bekommt es immer mehr Bedeutung. Zu Recht, denn Studien bestätigen Teebaumöl eine gewisse Wirkung (anders als Lysin bei Lippenherpes). Doch ein Wunderheilmittel gegen jedes Wehwehchen ist es nicht (so wie auch nicht Vaseline bei jedem Hautproblem nutzt). Dennoch lohnt es sich, hochwertiges Teebaumöl daheim zu haben, um es im Aromadiffuser oder lokal anzuwenden (bitte niemals einnehmen!).

Teebaumöl: Wofür nehme ich es?

Schon unsere Vorfahren verwendeten Teebaumöl als natürliches Antibiotikum. Sie desinfizierten Wunden damit. Das Öl soll zudem abwehrsteigernd, schmerzlindernd, wundheilend und schmerzlindernd wirken. Auch die Psyche bleibt von dem Mittel nicht unberührt: Der Duft des ätherischen Öls soll Ängste lösen und die Nerven stärken.

Teebaumöl wird aus den Blättern des australischen Teebaums (gehört zu den Myrtengewächsen) gewonnen. Das reine ätherische Öl hat eine klare bis gelbliche Farbe und riecht ähnlich wie Muskat. Der wohl wichtigste Bestandteil: Terpinen-4-ol.

Teebaumöl und andere ätherische Öle werden oft angepriesen als grüne Alternative zu synthetisch hergestellten Pillen, Kapselchen und Co. Leider gibt es noch nicht genügend wissenschaftliche Studien, die Teebaumöl eine zuverlässige Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Hefen bescheinigen. Deshalb ist es als Medizinprodukt derzeit nicht zugelassen. Erfahrungsgemäß hat das Öl aber einiges auf dem Kasten – und erste vielversprechende Studien gibt es.

Teebaumöl - Was kann der beliebte Wirkstoff?
© Shutterstock

Nebenwirkungen von Teebaumöl

Die Nebenwirkungen von Teebaumöl sind in aller Regel mild und halten nicht lange an. Meist handelt es sich um allergische Reaktionen. Wissenschaftler:innen vermuten: Hauptsächlich werden diese ausgelöst durch falsche Lagerung des Öls. Dann kann Teebaumöl oxidieren und eine hautreizende Wirkung entfalten. Ätherische Öle sind licht- und luftempfindlich. Darum unbedingt beachten: Ätherische Öle, wie Teebaumöl, immer möglichst kühl, luftdicht und dunkel lagern. Und binnen eines Jahres aufbrauchen.

Ob das Öl noch gut ist, lässt sich leicht herausfinden: einen Tropfen ätherisches Teebaumöl in die Armbeuge geben. Verfärbt sich die Haut rot, juckt, oder brennt, verwende das Öl besser nicht mehr.

Teebaumöl und viele andere ätherische Öle dürfen zudem nur äußerlich angewendet werden. Innerlich kann es toxisch wirken und Erbrechen, Durchfall, Halluzinationen und im schlimmsten Fall sogar ein Koma auslösen. Außerdem das Öl bitte von Augen, Ohren und verbrannten Hautstellen fernhalten.

Wichtig ist auch, Teebaumöl nicht über einen längeren Zeitraum anzuwenden: Es gibt Hinweise auf eine leicht östrogenartige Wirkung. Auch während Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren bitte Vorsicht walten lassen und vorher mit dem/der Ärzt:in sprechen.

Ist man gestresst, kann ein Bad mit Teebaumöl Wunder bewirken.
© Shutterstock

Anwendung: 3 Wirkungen von ätherischem Teebaumöl

Gute Ergebnisse erzielten Wissenschaftler:innen in Studien bei der Behandlung von Akne und Pilzinfektionen an Haut und Füßen, inklusive Nagelpilz. Das ist aber längst nicht das einzige Einsatzgebiet des Öls. Tipp: Nur qualitativ hochwertige ätherische Öle aus Australien kaufen. Das ist zwar leider nicht die nachhaltigste Alternative, aber die Qualität stimmt. Expert:innen empfehlen Öle, die mindestens 40 Prozent Terpinen-4-ol enthalten.

Teebaumöl hilft bei Hautpilz – manchmal

Hautpilze der Gattung Candida haben wir alle im und auf unserem Körper. Das ist nicht schlimm, ein gesundes Immunsystem hält die Pilze in Schach. Schwächelt aber das Immunsystem, kann es passieren, dass die Erreger sich rasant vermehren und Probleme machen. Sie können Wundinfektionen hervorrufen oder Hautpilz.

In verschiedenen Studien wurde Teebaumöl in vitro (also im Glas) auf diverse Hautpilzerreger losgelassen. Mit dem Ergebnis: Gegen manche wirkt das Öl ziemlich gut, gegen andere gar nicht. Möchtest du Fußpilz trotzdem mit Teebaumöl behandeln, geht das prima per Fußbad: Ein paar Tropfen Öl in warmes Wasser geben und die Füße circa 15 Minuten darin baden.

Bessert sich der Fußpilz nicht nach wenigen Tagen, handelt es sich vermutlich um einen resistenten Erreger. Dann können Anti-Pilz-Salbe oder -Spray aus der Apotheke helfen. Lieber nicht riskieren, dass der Fußpilz chronisch wird!

Wunden behandeln mit Teebaumöl

Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, sollen mit Teebaumöl Wunden behandelt haben. Ein einfaches Rezept gefällig? 500 ml Liter Wasser aufkochen und einen Teelöffel Meersalz darin auflösen. Gib jetzt fünf Tropfen Teebaumöl dazu, lasse das Ganze abkühlen und tupfe dann die offene Wunde vorsichtig damit ab.

Gestresst, ängstlich, unentspannt? So hilft Teebaumöl deiner Psyche

Teebaumöl enthält viele Alkohole, die die Seele trösten sollen, Ängste vermindern und ähnlich Stress reduzierend wirken wie Digital Detox. Für ein entspannendes Bad gibst du zehn Tropfen Teebaumöl ins Badewasser und badest für etwa 20 Minuten.

Für alle, die keine eigene Badewanne haben, tut es auch eine Massage: Einige Tropfen Teebaumöl mit etwa 50 ml bis 100 ml Mandelöl oder Jojobaöl mischen, abschalten und genießen.

Abo

Die NEUE WIENERIN