Gender Sleep Gap

Gender Sleep Gap – Warum Frauen mehr Schlaf brauchen als Männer

Frauen schlafen weniger als Männer, obwohl sie mehr Schlaf bräuchten – der Gender Sleep Gap bringt Frauen um ihren wohlverdienten Schlaf und kann auch gesundheitliche Probleme verursachen.

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Schlaf ist eine der wichtigsten Säulen unserer Gesundheit. Er beeinflusst unsere körperliche, emotionale und geistige Leistungsfähigkeit sowie unser Wohlbefinden. Doch wie viel Schlaf ist wirklich notwendig, und gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf den Schlafbedarf? Wir werfen einen Blick auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse und klären, wie viel Schlaf gesund ist und warum Frauen mehr Schlaf benötigen als Männer, diesen aber oft nicht bekommen.

Wie viel Schlaf ist gesund?

Die allgemeine Empfehlung für Erwachsene lautet, zwischen sieben und neun Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen. Diese Richtlinie stammt von der National Sleep Foundation, die auf umfangreichen Forschungen und Expert*innenmeinungen basiert. Der individuelle Schlafbedarf kann jedoch variieren, abhängig von Faktoren wie Alter, genetischer Veranlagung, Lebensstil und allgemeiner Gesundheit.

  • Kinder und Jugendliche: Neugeborene brauchen etwa 14-17 Stunden Schlaf pro Tag, Kinder 11-14 Stunden, und Teenager sollten 8-10 Stunden schlafen.
  • Erwachsene: Für Erwachsene im Alter von 18-64 Jahren werden 7-9 Stunden Schlaf empfohlen. Menschen über 65 benötigen in der Regel 7-8 Stunden.
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Brauchen Frauen mehr Schlaf als Männer?

Studien deuten darauf hin, dass Frauen tatsächlich mehr Schlaf benötigen als Männer, nämlich um 11 Minuten mehr als ihre männlichen Gegenstücke. Der Grund dafür liegt möglicherweise in den komplexeren hormonellen Zyklen und der intensiveren Nutzung bestimmter Gehirnregionen, was zu einem höheren Erholungsbedarf führen kann. Frauen sind zudem häufiger von Schlafstörungen wie Insomnie betroffen und haben insgesamt eine schlechtere Schlafqualität. Gründe dafür können vielfältig sein, darunter:

  • Multitasking und Stress: Frauen tendieren dazu, mehr Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen, was zu höherem Stress und schlechterem Schlaf führen kann.
  • Hormonschwankungen: Menstruationszyklus, Schwangerschaft und Menopause beeinflussen den Schlaf von Frauen stark.
  • Soziale und familiäre Verpflichtungen: Frauen sind oft stärker in familiäre und soziale Aufgaben eingebunden, was ihre Schlafzeit reduziert.

Was ist der Gender Sleep Gap?

Der Gender Sleep Gap bezeichnet die Kluft zwischen den Geschlechtern, wenn es um die Schlafdauer und Schlafqualität geht. Denn einerseits brauchen Frauen tendenziell mehr Schlaf als Männer, bekommen aber weniger: Laut einer Studie aus Großbritannien schlafen Frauen im Durchschnitt sogar drei Stunden weniger als Männer.

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Was tun gegen den Gender Sleep Gap?

Die Erkenntnisse über den Gender Sleep Gap werfen ein wichtiges Licht auf die Unterschiede im Schlafverhalten und -bedarf zwischen Männern und Frauen. Trotz ihres höheren Bedarfs bekommen Frauen oft weniger Schlaf. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben, einschließlich eines höheren Risikos für Depressionen, Herzkrankheiten und andere chronische Erkrankungen.

Um diesen Gap zu schließen, ist es wichtig, das Bewusstsein für die spezifischen Schlafbedürfnisse von Frauen zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, die ihnen helfen, ausreichend und qualitativ hochwertigen Schlaf zu bekommen. Hier sind einige Tipps, die sowohl Männern als auch Frauen helfen können, ihre Schlafqualität zu verbessern:

  • Regelmäßiger Schlafrhythmus: Halte einen festen Schlaf-Wach-Rhythmus ein, selbst an Wochenenden.
  • Schlafumgebung optimieren: Sorge für eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung.
  • Entspannungstechniken: Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und den Schlaf zu verbessern.
  • Bildschirmzeit reduzieren: Vermeide es, vor dem Schlafengehen elektronische Geräte zu nutzen, da das blaue Licht die Schlafqualität stören kann.
  • Gesunde Lebensweise: Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung fördern ebenfalls einen besseren Schlaf.

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