© Thomas Smetana / Sigi Mayer
Hungrig auf Neues? Diese neuen Restaurants und Lokale in Wien sollte man im Dezember unbedingt auf dem Genuss-Radar haben.
Wiener Tofu
Am Karmelitermarkt gibt’s jetzt frischen Tofu, wie man ihn in Wien bisher noch nicht kannte: Bei Wiener Tofu stellen Elisabeth Hakel und Liwei Sun täglich aus niederösterreichischen Bio-Sojabohnen und nach traditionellem Wissen aus der Han-Dynastie Tofu in all seinen Varianten her. Und das direkt vor den Augen der Besucher:innen. In ihrer offenen Schaumanufaktur sieht man, wie die Bohnen eingeweicht, gemahlen und schließlich mit handwerklicher Präzision gepresst werden.
Das Ergebnis sind cremige, würzige Tofukreationen, die pur, frittiert oder mit hausgemachten Saucen serviert werden. Wer bisher dachte, Tofu sei langweilig, wird hier eines Besseren belehrt: Frische, Textur und Aroma machen jeden Bissen zu einer kleinen Überraschung, die selbst Tofuskeptiker:innen überzeugt.
Karmelitermarkt 65, 1020 Wien
Instagram @wienertofu


Was serviert ihr jemandem, der behauptet, Tofu schmeckt nach nichts?
Elisabeth Hakel: Wir sehen Tofu – so wie in China – als eigenständiges Produkt, nicht als Fleischersatz. Gleichzeitig soll sichtbar werden, dass er gar nicht viel „Klimbim“ braucht, um gut zu schmecken. Die österreichisch-steirische Note kommt trotzdem nicht zu kurz: Dafür wurde etwa die Kürbiskernöl-Sojasauce entwickelt, die mit Koriander und Jungzwiebel himmlisch zu frisch gepresstem Tofu passt und selbst hartnäckige Skeptiker:innen überzeugt. Und um Ihre Frage zu beantworten: Das unterschätzteste Gericht ist der Tofu an sich. Man isst ihn frisch aus der Presse, pur oder mit Sauce.
Welche Rolle spielt das alte chinesische Handwerk für euch?
Tofu wurde vor über 2.000 Jahren in China erfunden. Biru, unsere Co-Gründerin, hat die traditionelle Herstellung direkt dort gelernt. Heute kombinieren wir das alte Wissen mit moderner Technik: Die schweren Steinplatten von früher übernimmt eine Maschine, die wir extra aus China geholt und ans österreichische Stromnetz angepasst haben. So können wir österreichische Sojabohnen nach traditionellem Verfahren verarbeiten und höchste Qualität garantieren. Übrigens verwenden wir die gesamte Bohne – die Reste, Okara genannt, verwandeln wir zum Beispiel in Okara-Brötchen.
In der offenen Schaumanufaktur kann man jeden Schritt live mitverfolgen. Warum war euch das wichtig?
Wir haben von Anfang an gesagt: Wir wollen, dass die Wiener:innen sehen, wie Tofu produziert wird. Wir wollten die Skepsis nehmen vor diesem eher noch unbekannten und nicht sehr beliebten Produkt in Österreich. Und wie macht man das am besten? In dem man zeigt, wie es hergestellt wird. Deshalb arbeiten wir offen und bieten sogar unseren „How to Tofu“-Workshop an, bei dem Gruppen den Prozess miterleben und anschließend verkosten können. Am schönsten ist es aber, wenn Kinder vor dem Fenster stehen bleiben und fasziniert zuschauen, was wir da drinnen machen.
Auch diese Restaurants und Lokale in Wien sind neu:
Zum Bretschneider
Meidling bekommt ein neues, altes Wirtshaus: Zum Bretschneider übernimmt den Platz des früheren Gasthauses Stafler und setzt auf bodenständige Küche auf hohem Niveau. Kaspressknödelsuppe, Kalbszungensulz oder Steinpilzcremesuppe überraschen mit feinem Geschmack und liebevoller Zubereitung. Dazu bringt Klaus Silberbauers Weinkarte spannende Entdeckungen abseits des Mainstreams. Ein Ort, an dem Wiener Tradition lebendig bleibt, ohne altbacken zu wirken.
Ehrenfelsgasse 4, 1120 Wien
Instagram @zum.bretschneider

Lido
Ein Stück Venedig mitten in Wien: Das neue lido bringt Cicchetti, Prosecco vom Fass und eine Auswahl an kreativen Cocktails in die Landskrongasse. Tramezzini in allen Variationen, Prosciutto, Oliven und Tiramisu sorgen für italienische Gelüste, während die Bar mit Negroni, Select Spritz oder spannenden Signature-Drinks zum Verweilen einlädt. Das Interieur spielt mit Lagunenfarben, Granit- und Lederakzenten sowie einer reflektierenden Decke, die an das glitzernde Wasser Venedigs erinnert.
Landskrongasse 8, 1010 Vienna
Instagram @l__i__d__o__

Lass uns knödeln
They see me rollin‘: Im 14. Bezirk hat „Lass uns Knödeln“ eröffnet und verwandelt klassische und süße Knödel in kleine Geschmacksexplosionen. Matea zaubert kreative Variationen von Apfel-Zimt über Nougat-Nuss bis hin zu Oreo-Knödeln, viele davon vegan, alle handgemacht. Das Mini-Café ist bunt, charmant und lädt zum Probieren und Schlemmen ein. Wer auf Dessert deluxe steht, kommt hier voll auf seine Kosten.
Breitenseer Str. 41, 1140 Wien
Instagram @lassunsknoedeln

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