Gehörst du zu den Arbeitnehmern, die sich primär im Homeoffice beschäftigen? Damit bist du nicht allein, denn statistisch gesehen ermöglichen immer mehr Betrieben ihren Mitarbeitern von Zuhause aus zu arbeiten. Ein Vorteil daran ist, dass viele Menschen produktiver arbeiten, wenn sie von den eigenen vier Wänden umgehen sind. Vielleicht bist du auch selbstständig und möchtest dein Büro Zuhause einrichten. Was es auch ist – du brauchst einen guten Plan! Mit der richtigen Struktur, den passenden Möbeln und ein wenig Kreativität schaffst du einen Arbeitsplatz, an den du jeden Morgen gerne kommst. Nachfolgend haben wir fünf Tipps für dich zusammengestellt, mit denen du einen Wohlfühlspace für dich schaffst.
Ein Heimarbeitsplatz sollte immer auch einen Wohlfühlspace bieten.
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Homeoffice finanzieren – so bekommst du die nötigen Geldmittel zusammen
Die erste große Herausforderung ist das Geld, denn eine neue Büroeinrichtung ist nicht kostenlos. Die gute Nachricht ist, dass dein Arbeitgeber für die Ausstattung aufkommen kann, wenn der Arbeitsplatz Zuhause von Firmenseite vorgeschrieben wird. Anders sieht es bei Selbstständigen aus, hier übernimmt kein Boss die Finanzierung. Das ist aber nicht schlimm, denn die Kosten kannst du zu großen Teilen später wieder von der Steuer absetzen.
Der Staat fördert Heimarbeit und so gibt es mit der Homeoffice-Pauschale die Möglichkeit, selbst den kleinen abgeteilten Bereich steuerlich geltend zu machen. In der Praxis reicht das natürlich nicht aus, wenn jemand sein Homeoffice für sich selbst einrichten und sich wirklich wohlfühlen möchten. Nutze daher nachfolgende Tipps, um dein Budget zu erweitern und beim Einrichten Geld zu sparen:
- Nutze einen Kleinkredit zur freien Verwendung, um die passenden Möbel zu kaufen
- Kaufe gebraucht – auch hier gibt es tolle Einrichtungsgegenstände
- Halte Ausschau nach Büroauflösungen, viel Equipment wird dort sehr günstig verkauft oder verschenkt
- Fang klein an – der Arbeitsplatz ist der erste und wichtigste Schritt
- Dekoration muss nicht teuer sein, werde selbst kreativ
Separater Arbeitsbereich – diese Anforderungen musst du Homeoffice stellen
Theoretisch reichen Laptop und Küchentisch aus, um einige wichtige Aufträge zu erledigen. In der Praxis funktioniert das aber nur vorübergehend, dann brauchst du einen ruhigen und vor allem abgeschlossenen Raum. Der muss nicht groß sein, sondern vor allem praktisch und zugleich gemütlich. Viele Arbeitnehmer nutzen das Gästezimmer oder bauen das Esszimmer um. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wie wäre es mit einem Ausbau des Dachbodens?
Entscheidend ist, dass du dich ruhig und geborgen fühlst. Wenn permanent der Lärm spielender Kinder zu dir eindringt, kannst du dich nicht konzentrieren. Achte darauf, dass du den Arbeitsplatz nach getaner Arbeit abschließen kannst, um den Datenschutz zu gewährleisten. Ist das nicht möglich, arbeite mit einem Laptop und schließ das Gerät nach Dienstschluss weg.
Wichtiger Tipp: Nutze fürs Homeoffice nicht die gleichen Geräte wie privat. So stellst du sicher, dass die beruflichen Daten geschützt bleiben und nicht versehentlich in unbefugte Hände gelangen.
Ergonomie im Homeoffice – angenehme Einrichtung für Rücken und Wirbelsäule
In deinem Büro möchtest du dich wohlfühlen und auch mal für ein kleines Mittagsschläfchen die Augen schließen können. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt Ergonomie eine wichtige Rolle. Fehlbelastungen am Arbeitsplatz sind ein Hauptgrund für Rückenschmerzen und das kannst du verhindern!
Ein ergonomischer Stuhl ermöglicht dir dynamisches Sitzen und fördert die Beweglichkeit während der Arbeit. Dein Körper wird optimal abgestützt, die Wirbelsäule während des Sitzens entlastet. Entscheidend für die Bequemlichkeit ist, dass dein Stuhl auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Faktoren wie das Körpergewicht und die Größe spielen eine entscheidende Rolle. Große Personen brauchen eine höhere Rückenlehne, ein hohes Benutzergewicht bedarf einer soliden Bauweise.
Es gibt viele Bereiche, wo du Geld sparen kannst. Fang nicht bei der Ausstattung deines Sitzplatzes damit an, denn hier geht es um deine Gesundheit. Fassen wir zusammen, was dein neuer Arbeitsstuhl können muss:
- Förderung des Sitzhaltungswechsels, du kannst dich angenehm bewegen
- Angepasst an dich und deine Bedürfnisse
- Sanfte Korrektur von Fehlhaltungen durch eine Lordosenstütze
- Abstützung deiner Wirbelsäule zur Entlastung
Tipp: Achte auf einen höhenverstellbaren Stuhl, da er sich auf deine individuellen Sitzverhältnisse anpassen lässt. Die optimale Sitzhöhe ermittelst du im Selbstversuch. Wenn du aufrecht sitzt und die Füße den Boden berühren, sollten sich deine Knie in einem 90°-Grad-Winkel befinden.
Zweitwichtigster Faktor – der passende Tisch zu deinem Stuhl!
Ein gemütlicher Stuhl trägt dazu bei, dass du dich im Homeoffice entspannen und zugleich effizient arbeiten kannst. Der zweitwichtigste Faktor ist nun der ergonomische Schreibtisch. Es gibt ein paar Merkmale, woran du ihn erkennst. So sollte die Mindestbreite bei 160 cm liegen, damit du ausreichend Platz zur Entfaltung hast. In der Tiefe achte auf minimal 80 cm, damit du deine Ellbogen auch bei der Bildschirmarbeit noch bequem aufstützen kannst.
Wichtig: Denke daran, dass unter dem Tisch genug Platz für deine Beine ist. Drucker, Unterbauten und Papierkorb gehören hier nicht hin, denn sie können dich einschränken.
Die Höhe deines neuen Arbeitstisches muss mindestens so hoch sein, dass du die Unterarme auflegen kannst und sie sich im 90°-Grad-Winkel zu deinen Oberarmen befinden. Durch den höhenverstellbaren Stuhl kannst du hier feinjustieren. Viele Arbeitnehmer setzen heute auch auf flexible Tische und das hat einen Vorteil. Bist du in der Lage, deinen Tisch hochzukurbeln, kannst du stellenweise sogar im Stehen arbeiten! Das hat immense Vorteile:
- Im Stehen zu arbeiten steigert deine Konzentration
- Deine Rückenmuskulatur kann sich entspannen, wenn du kurzfristig (oder länger) stehst
- Dein Stoffwechsel schläft während der Arbeit nicht ein
Damit Tisch und Stuhl harmonisch zueinanderpassen, solltest du einen Tisch mit geraden Kanten auswählen. So kannst du möglichst nah ran rücken und verletzt dich dabei nicht. Um Reflexionen durch die Sonne zu verhindern, entscheide dich für ein schlichtes und nicht glänzendes Material. Echtholz ist die perfekte Lösung, denn es ist belastbar, glatt und hat eine angenehme Haptik. Weniger gut geeignet ist Glas, hier spiegelt sich die Sonne stark.
Ein wenig Dekoration kann im Homeoffice nicht schaden, Wohlfühlen ist wichtig!
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4. Beleuchtung in deinem neuen Büro – so viel Helligkeit brauchst du
Wenn die Sonne morgens schon ins Büro scheint, ist die Motivation gleich besser. Bei längerem Arbeiten wird die Helligkeit aber schnell zur Belastung. Optimalerweise verfügt dein Heimbüro über ein Fenster, Tageslicht ist wichtig für dein Wohlbefinden. Um nicht von der Sonne bei der Arbeit gestört zu werden, rüste dein Fenster mit einem Sichtschutzrollo aus. Es verhindert, dass sich die Helligkeit in deinem Bildschirm reflektiert und sich dein Raum zu sehr aufheizt. Im Winter hast du aber trotzdem die Möglichkeit, Licht von draußen hereinzulassen.
Unabhängig von der Anzahl deiner Fenster braucht es ein gutes Beleuchtungssystem. Die Ansprüche sind klar:
- Energieeffizient
- Bequem bedienbar
- Für alle Bereiche nutzbar
Drei Elemente der Beleuchtung sind wichtig, um wirklich jeden Bereich deines Büros auszuleuchten. Der wichtigste Faktor ist das Deckenlicht, denn damit beleuchtest du das gesamte Office. Nutze verteilte Spots, wenn du die Helligkeit nicht zentrieren möchtest. Darüber hinaus benötigst du eine sehr helle Schreibtischlampe, mit der du deinen Arbeitsplatz direkt ausleuchten kannst. Beim Arbeiten ist das sehr praktisch, das Deckenlicht kannst du bei der Nutzung ausschalten.
Für den Gemütlichkeitsfaktor während der Arbeit ist außerdem indirekte Beleuchtung wichtig. Du kannst sie hinter Schränken und dem Schreibtisch anbringen, um die Wände anzustrahlen. Indirekte Beleuchtung hat den Vorteil, dass sie wärmer und weicher wirkt. Führst du beispielsweise Meetings durch oder bist im Videocall, erscheint das Bild durch diese Art von Licht angenehmer.
5. Schaffe dir einen Space zum Abschalten – Pausen sind wichtig
Ein großes Problem vom Homeoffice ist, dass sich viele Nutzer überarbeiten. Die Arbeitgeber hatten lange Angst davor, dass ihre Mitarbeiter Heimarbeit zum Faulenzen nutzen könnten. Das Gegenteil hat sich gezeigt, oft wird Zuhause sogar mehr gemacht. Um dich und deine Gesundheit zu schützen, musst du zwischen der Arbeit abschalten können. Schaffe dir also eine Ruhezone im Büro, wo du auch einmal die Füße hochlegen kannst. Du hast die Wahl, welchen Raum du als Homeoffice umbauen möchtest? Nutze ruhig ein Zimmer, an dem du einen Balkon hast, denn hier kannst du zwischendurch ein bisschen frische Luft schnappen gehen.
Bist du räumlich eher eingeschränkt, beachte regelmäßige Pausen. Auch wenn dein Arbeitgeber dich nicht kontrolliert oder du selbstständig arbeitest, ist Selbstpflege bei der Arbeit Zuhause von hoher Wichtigkeit für dein Wohlbefinden.
Tipp: Ablenkung solltest du bei der Arbeit im Homeoffice unbedingt vermeiden. Ein Fernseher hat hier ebenso wenig etwas verloren wie zu viel Dekoration. Tatsächlich werten Steuerbehörden ein abgeschlossenes Arbeitszimmer nur dann als solches, wenn es beispielsweise keinen TV oder ähnliche ablenkende Faktoren gibt. Versuche auch, nicht so viel Privatleben ins Büro zu bringen. Möchtest du zwischendrin die Kinder versorgen, triff dich außerhalb deines Arbeitsbereiches mit ihnen. Nur so stellst du sicher, dass du deinen Arbeitsplatz vom privaten Bereich trennst.
Fazit: Homeoffice einrichten mit Köpfchen – so gelingt es dir
Die Arbeit im Homeoffice kann großen Spaß machen, wenn du dir ein schönes Büro geschaffen hast. Lass den Kopf nicht hängen, wenn es nicht vom ersten Tag an perfekt ist. Du hast Zeit und die kannst du nutzen, um deine Räumlichkeiten immer weiter aufzurüsten. Nutze deine Optionen und beantrage Unterstützungen vom Staat oder nimm einen Kredit auf, damit du deinen Arbeitsplatz optimieren kannst. Du wirst künftig einen großen Teil deiner täglichen Zeit dort verbringen, entsprechend wichtig ist der Wohlfühlfaktor. Die Zeiten von Neonröhren an der Decke und ungemütlichen kalten Linoleumböden sind glücklicherweise vorbei, jetzt ist Wohlfühlen beim Arbeiten wichtig.