Auf Höhenflug: Badminton ist die Trendsportart des Jahres
Darum ist das Rückschlagspiel so beliebt
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Paddle Tennis, Pickle Ball und Yoga waren gestern. Glaubt man dem aktuellen Trend- Report „Pinterest Predicts“, ist Badminton 2024 so angesagt wie nie zuvor.
Die Suchanfragen nach Begriffen wie „Badmintonschläger“ oder „Badmintonoutfit“ sind um bis zu 105 Prozent gestiegen. Vor allem bei Gen Z und Millennials ist die schnelle, dynamische Sportart sehr beliebt. Auch in Wien ist das Rückschlagspiel in aller Munde. Wir haben uns angesehen, was hinter dem Badmintonboom steckt. In Österreichs größtem Badmintonverein, dem WAT Simmering, habe sich die Mitgliederzahl seit 2017 verfünffacht, erzählt Manuel Rösler im Interview. Der Cheftrainer des WAT Simmering ist eine Schlüsselfigur in der Badmintonszene Wiens.
Vom Anfänger zum Mentor
Im zarten Alter von neun Jahren entdeckte Manuel Rösler seine Leidenschaft für die Ballsportart. Bereits mit 15 Jahren entschied er sich, Trainer zu werden, und absolvierte seine erste Ausbildung in Deutschland. Seit über 24 Jahren lebt er nun in Österreich und widmet sein Leben der Förderung von Nachwuchstalenten und der Weiterentwicklung des Badmintonsports in der Bundeshauptstadt. „Für mich ist es eine große Freude, Spieler:innen auszubilden und zu sehen, wie sie sich entwickeln“, so Rösler. „Das Weitergeben meines Wissens und meiner Leidenschaft für den Sport ist mein Antrieb.“
Badminton: Alles andere als federleicht
Badminton mag auf den ersten Blick wie ein einfaches Federballspiel aussehen, aber hinter der scheinbaren Leichtigkeit verbirgt sich eine anspruchsvolle Sportart. Im Gegensatz zum lockeren Federballspiel im Garten erfordert Badminton Schnelligkeit, Präzision und taktisches Geschick. Auf professionellem Niveau ist das Spiel eine wahre Herausforderung, die den Spieler:innen alles abverlangt. Cheftrainer Manuel Rösler erklärt die Faszination hinter dem Sport: „Badminton ist äußerst komplex, taktisch, technisch sehr anspruchsvoll und wahnsinnig schnell.“
Badminton ist komplex, taktisch und technisch anspruchsvoll, aber gleichzeitig auch ein Sport, der allen Spaß machen kann, unabhängig von Fähigkeiten.
Manuel Rösler, Cheftrainer des WAT Simmering
Training für Körper und Geist
Die Ballsportart bietet viele Vorteile für den Körper und für die Gesundheit. „Trotz des relativ kleinen Spielfeldes wird das Herz-Kreislauf-System beim Badminton viel stärker und intensiver beansprucht als bei den meisten anderen Schlägersportarten“, sagt Rösler. „Während eines Badmintonspiels arbeiten fast alle Muskeln des Körpers.“ Die hohe Geschwindigkeit und die unvorhersehbare Flugbahn des Federballs fordern und fördern zudem das Sehvermögen, die Reaktionsfähigkeit und die Reflexe. „Auch als Abnehmsport ist Badminton perfekt geeignet. Man verbraucht circa 200 Kalorieren pro 30 Minuten“, fügt er hinzu.
Geschlechtergleichstellung
Eine Besonderheit des Badmintonsports ist die Geschlechtergleichstellung. Seit Jahrzehnten sind Frauen und Männer in diesem Sport gleichberechtigt. Das betrifft übrigens auch das Preisgeld bei allen internationalen Turnieren. „Seit dem Jahr 2008 bekommen Männer und Frauen bei vom Weltverband (BWF) sanktionierten Turnieren prozentuell das gleiche Preisgeld.“
Im Leistungssport ist es generell nicht üblich, dass Mann und Frau gemeinsam auf dem Platz stehen. Im Badminton ist das anders.
Manuel Rösler, Cheftrainer des WAT Simmering
Gemischte Teams sind die Norm, nicht die Ausnahme. Dies schafft nicht nur eine integrative Atmosphäre, sondern fördert auch das Verständnis füreinander und stärkt das soziale Miteinander. „In unserer Trainingsgruppe machen wir keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern“, erklärt der leidenschaftliche Cheftrainer. „Alle trainieren und spielen gemeinsam, und das schafft eine Atmosphäre der Offenheit und des Respekts.“
Verein für alle
Der WAT Simmering bietet ein breites Angebot für Spieler:innen jedes Alters und jeder Spielstärke. Vom Profi bis zur Anfänger:in, vom Kind bis zur Senior:in – hier findet jede:r seinen Platz. „Wir verstehen uns als Verein für die ganze Familie“, betont Rösler. „Die Kinder trainieren, die Eltern spielen als Freizeitaktivität selbst im Verein, und die Großeltern unterstützen ihre Enkelkinder bei Turnieren.“
Diese integrative Kultur trage auch zum Erfolg der talentierten Spieler:innen bei. Nationalspielerin Katharina Hochmeir rangiert mit ihrer Partnerin Serena Au Yeong auf Platz 80 der Weltrangliste im Damendoppel, während vielversprechende Nachwuchstalente wie Pascal Cheng bereits zahlreiche internationale Turniere gewonnen haben.
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MEHR ÜBER DIE REDAKTEURIN:
Als Redakteurin der WIENERIN erkundet Laura Altenhofer gerne die neuesten Hotspots der Stadt. Besonders angetan hat es ihr jedoch die vielfältige Musikszene Wiens. Ob intime Clubkonzerte oder große Festivalbühnen – man findet sie meist dort, wo die Musik spielt.