
Blasenentzündung
Ärztliche Hilfe
Prinzipiell gilt bei Schmerzen beim Wasserlassen oder sogar Blut im Harn, sofort zum Arzt zu gehen. Wird eine Blasenentzündung oder ein Harnwegsinfekt diagnostiziert, werden normalerweise Antibiotika oder krampflösende Mittel verschrieben.
Vor allem sollten Sie zu Ihrem Hausarzt gehen, wenn Sie zum ersten Mal an einem Harnwegsinfekt leiden. Er wird Ihnen die hilfreichsten Medikamente und Tipps verschreiben. Haben Sie dieses Leiden aber schon länger, können Sie die Sache selbst in die Hand nehmen.

Die richtige Intimhygiene
Essentiell für die Vorbeugung einer Blasenentzündung ist die richtige Intimhygiene. Sie sollten Ihren Vaginalbereich keinesfalls mit Seife oder parfümierten Waschgels reinigen. Eigentlich ist es vollkommen ausreichend, dass Sie sich lediglich ein Mal täglich mit lauwarmen, klaren Wasser reinigen. Wollen Sie nicht auf Waschgels verzichten, sollten Sie sich ph-Hautneutrale, nicht parfumierte und wenig aggressive medizinische Waschgels aus der Apotheke oder der Drogerie kaufen.
Auch beim Sex sollten Sie darauf achten, dass keine Darmbakterien in die Scheide gelangen, also sollten Sie hierbei und bei bestimmten Sexualpraktiken besonders vorsichtig sein bzw. Zwischenreinigen.
Da für 80 Prozent der Harnwegsinfekte das Darm-Bakterium E. Coli verantwortlich ist, sollte versucht werden, es auf seinem rechtmäßigen Platz zu belassen. Wichtig ist dafür auch die richtige Toilettenhygiene: Nach dem Stuhlgang daher stets von vorne nach hinten wischen

Trinken Sie viel!
Sowohl vorbeugend, als auch während einer Blasenentzündung hilft es, viel zu trinken. Auch wenn es beim Wasserlassen anschließend höllisch brennt, versuchen Sie so viel wie möglich zu trinken. Denn wenn Sie regelmäßig auf die Toilette gehen, spülen Sie die Bakterien aus der Harnblase heraus. Selbst wenn Sie nur einen sehr leichten Harndrang verspüren, sollten Sie auf die Toilette gehen.
Zusätzlich helfen spezielle Blasen- bzw. harntreibende Tees: Sie sorgen dafür, dass die Keime schneller aus Ihren Harnwegen ausgespült werden und die Entzündung schneller abheilen kann.
Tipp: Greifen Sie zu Cranberry-Granulat aus der Apotheke. Es enthält reichlich vom Schutzstoff PAC aus frischen Beeren. Cranberrysaft dagegen hilft kaum, denn die PAC- Konzentration darin ist zu gering.
Teesorten speziell für Frauen

Wärme hilft
Nehmen Sie den Harnwegsinfekt ernst und sorgen Sie für Ruhe. Denn der dafür typisch häufige Gang zur Toilette, Schmerzen und Müdigkeit sind im Büro viel zu unangenehm. Während Sie ruhen, sollten Sie sich durch Wäme helfen, denn diese hilft bei Entzündungen enorm. Die Schmerzen vergehen, wenn Sie eine Wärmeflasche auf den Unterbauch legen. Zusätzlich wirken auch warme Kompressen Wunder.

Wundermittel Meerrettich
Meerrettich wirkt reinigend. Deswegen sollten Sie den Meerrettich pur essen oder ihn zu einem Trunk zubereiten. Dazu müssen Sie drei Esslöffel Meerrettich und etwas Zitronensaft in einem halben Liter Wasser mehrere Stunden ziehen lassen und anschließend trinken. Das schmeckt zwar gewöhnungsbedürftig, dafür hilft es aber, da Meerrettich antibakteriell wirkt.
Während der Entzündung sollten Sie auf Kaffee und Schwarztees verzichten, da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen und die betroffenen Organe noch mehr reizen.

Tipps zur Vorbeugung
Ausreichend Flüssigkeit (1,5 bis 2 Liter pro Tag) in Form von ungesüßten Kräutertees und stillem Wasser ist die Regel Nummer 1, um weiteren Infekten vorzubeugen. Stellen Sie sich im Büro einen Krug Wasser auf Ihren Tisch. Auch beim Shoppen sollten Sie immer eine Wasserflasche dabei haben.
Außerdem: Gehen Sie regelmäßig auf die Toilette und halten Sie den Harndrang nicht unnötig zurück. Je länger Sie das Wasserlassen aufschieben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bakterien ausbreiten können. Sitzen Sie dabei aufrecht auf der Toilette und entleeren Sie die Blase vollständig, damit möglichst kein Restharn zurückbliebt.

Tragen Sie Baumwollunterwäsche. Diese gewährleisten, dass genügend Luft an Ihren Intimbereich gelangen kann. Wenn Sie keine luftdurchlässige Unterwäsche tragen, dann fördern Sie damit sogar noch eine Infektion.
Vermeiden Sie Stress. Wenn die Blasenwände verspannt sind, dann wird die Schleimproduktion verringert. So besteht die Gefahr, dass sich Bakterien in der Blasengegend ansiedeln können.
Ernähren Sie sich gesund. Eine ungesunde Ernährung trägt dazu bei, dass sich der Urin negativ verändert. Außerdem schwächen Sie durch eine ungesunde Ernährung die Abwehrkräfte der Blasenschleimhaut.

Hausmittelchen
Bärentraubenblätter wirken desinfizierend und verlangsamen die Vermehrung von Bakterien im Urin. Einfach zwei Teelöffel Blätter mit einer Tasse kaltem Wasser aufsetzen, ziehen lassen und nach drei Stunden durch ein Sieb abgießen. Vor dem Trinken kurz erhitzen und eine Messerspitze Natron aus der Apotheke hinzufügen.
Goldrute regt die Tätigkeit der Nieren an, wirkt krampflösend auf den Blasenschließmuskel und lindert dadurch auch die typischen Schmerzen beim Wasserlassen. Zwei Teelöffel zerkleinerte Pflanzenteile mit einer Tasse kaltem Wasser ansetzen, kurz aufkochen, nach zehn Minuten durch ein Sieb abgießen.

Verzichten Sie konsequent auf Zucker! Schon allein diese Massnahme kann zu einer Stärkung des Immunsystems und zu einer schnellen Abheilung der Blasenentzündung führen. Umgekehrt kann der Verzehr von zuckerhaltigen Speisen und Getränken die Blasenentzündung verschlimmern, da Zucker den Keimen als Nahrung dient.