Sonnenschutzmythen im Check

Die häufigsten Sonnenschutz-Mythen im Check

Spätestens jetzt ist ein hoher UV-Schutz Pflicht. Was gilt es dabei zu beachten? Die häufigsten Sonnenschutz-Mythen im Check.

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© Pexels/Kate Gundareva

Der Sommer hat seine heiße Phase erreicht, und während wir die Sonne genießen, ist es wichtiger denn je, auf einen hohen UV-Schutz zu achten. Aber wie schützt man sich richtig vor den schädlichen Sonnenstrahlen? Wir haben die häufigsten Sonnenschutz-Mythen genauer unter die Lupe genommen!

Sonnencreme enthält giftige Wirkstoffe.

Nein. Die Inhaltsstoffe von UV-Schutzmitteln sind in der EU streng reguliert: Sonnencremes, die erwiesenermaßen giftig oder gar krebserregend wären, dürften weder hergestellt noch verkauft werden.

Der LSF zeigt an, wie lange man in der Sonne bleiben kann.

Jein. Die Eigenschutzzeit mal Lichtschutzfaktor ergibt die Schutzdauer mit Sonnencreme. Wenn man beispielsweise zehn Minuten in der Sonne bleiben kann, bevor sich die Haut rötet, verlängert ein LSF 20 diese Schutzdauer auf 200 Minuten.

Es reicht, Sonnencreme auf die exponierten Stellen wie Nase, Stirn und Kinn aufzutragen.

Nein. UV-Strahlung gelangt an jede Körperstelle, die nicht von Kleidung oder ähnlichem geschützt ist. Faustregel: Zwei Fingerlängen Sonnencreme reichen für Gesicht und Dekolleté, drei Esslöffel für den Körper.

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Sonnenschutzmythen im Check
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An bewölkten Tagen braucht man keinen Sonnenschutz.

Doch! Gerade dünne Wolkenschichten schwächen die UV-Strahlung kaum – im Gegenteil, sie können die vom Boden reflektierenden Strahlen sogar verstärken. Im Zweifel kann ein Blick in die Wetter-App Aufschluss darüber geben, wie hoch die UV-Strahlung aktuell ist.

Anorganische UV-Filter sind besser als organische.

Nein. Ausschlaggebende sind die gesamte Formulierung des Produkts und die individuelle Hautverträglichkeit.

Wer Sonnencreme trägt, wird nicht braun.

Nein. Kein Sonnenschutz bietet hundertprozentigen Schutz, deshalb bräunt die Haut mit der Zeit auch bei LSF 50.

Sonnencreme verliert ihre Wirkung nach einem Jahr.

Stimmt. Mit der Zeit kann sich die Konsistenz des Produkts verändern und die Schutzleistung beeinträchtigt werden.

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Eine leichte Bräune ist gesund.

Nein, es gibt keine „gesunde Bräune“. Die Pigmentierung ist eine Schutzreaktion der Haut und ein Zeichen dafür, dass sie bereits geschädigt wurde.

Sonnencreme ist das beste Anti-Aging-Mittel.

Ja. Fast 90 Prozent aller Alterungserscheinungen, vor allem Falten und Pigmentflecken, werden durch UV-Strahlung verursacht.

Wer Make-up mit LSF hat, braucht keine Sonnencreme.

Nein. Der Lichtschutzfaktor in Foundation, Puder und Co ist oft nur 15 bis 30 – und man müsste auch entsprechend viel davon auftragen, um eine ausreichende Schutzwirkung zu erreichen.

Kinderhaut hat noch keinen Eigenschutz.

Das stimmt. Deshalb ist es besonders wichtig, Kinder immer mit Lichtschutzfaktor 50 einzucremen, auch auf den Ohrläppchen, in den Kniekehlen und Co.

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Mehrmaliges Eincremen verlängert die Schutzdauer.

Nein. Trotzdem ist es sinnvoll, regelmäßig nachzucremen, wenn man schwitzt, schwimmt oder die Creme durch Kleidung abgerieben wird. Andernfalls reicht es im Regelfall, den Schutz morgens aufzutragen.

Unter dem Sonnenschirm und im Schatten braucht man keinen zusätzlichen UV-Schutz.

Jein. Der UV-Schutz variiert je nach Schirm und Hersteller, wobei ein günstiges Standardmodell nur eine bedingte Schutzwirkung hat. Zudem wird UV-Strahlung auch von Boden, Sand und Gebäuden reflektiert, weshalb man sich immer zusätzlich eincremen sollte.

Solariumbesuche bereiten die Haut auf die Sonne vor.

Nein. Die schnelle Bräune aus dem Solarium kommt von der hohen UVA-Dosis – und die sorgt nicht nur dafür, dass die Bräune auch schnell wieder verfliegt, sondern ist auch deutlich schädlicher als Sonnenlicht.

Im Wasser ist man sicher vor UV-Strahlung.

Nein, das Gegenteil ist der Fall: Wenn die Sonnenstrahlen aufs Wasser treffen, werden die Strahlen sogar verstärkt – und zwar bis zu einem halben Meter unter der Wasseroberfläche.

Pflanzliche Öle wie Himbeersamenöl oder Olivenöl können als Sonnenschutz-Alternative verwendet werden.

Nein, pflanzliche Öle bieten keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung. Der LSF liegt hier allerhöchstens im niedrigen einstelligen Bereich (bei Himbeersamenöl etwa nur bei 2,6), zudem decken Öle nicht das ganze UV-Spektrum ab und erhöhen die Verbrennungsgefahr. Darüber hinaus müsste man das Öl alle fünf Minuten pro Zone nachtragen, um die geringe Schutzwirkung aufrechtzuerhalten.

Sonnencreme kann man im Kühlschrank aufbewahren.

Dunkel und grundsätzlich kühl ja, aber Kühlschrank bitte nicht: Sehr niedrige Temperaturen können die Wirkungsweise der Filter beeinträchtigen.

Nur ein Sonnenbrand ist für die Haut gefährlich.

Nein, auch die chronische Sonnenexposition (wie beim täglichen Weg zur Arbeit) fügt der Haut Schaden zu und steigert beispielsweise das Risiko für weißen Hautkrebs.

Topfen hilft bei Sonnenbrand.

Im Gegenteil, denn die enthaltenen Milchsäurebakterien können die gestresste Haut zusätzlich irritieren und Infektionen auslösen. Besser ist es, die Verbrennung mit Umschlägen zu kühlen.

Gute Sonnencreme ist teuer.

Nein, Markenprodukte versprechen keinen besseren Schutz.

Sonnencreme braucht eine halbe Stunde, bis sie wirkt.

Das stimmt inzwischen nicht mehr, moderne Produkte wirken bereits nach ein paar Minuten.

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS:

Stellvertretende Chefredakteurin und Redakteurin für Style, Beauty und Gesundheit der TIROLERIN, Andrea Lichtfuss
© privat

Andrea Lichtfuss ist Stv. Chefredakteurin der TIROLERIN und für die Ressorts Beauty, Style und Gesundheit zuständig. Sie mag Parfums, Dackel und Fantasyromane. In ihrer Freizeit findet man sie vor der X-Box, beim Pub-Quiz oder im Drogeriemarkt.

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