Alexandra Meissnitzer im ORF-Studio

Alexandra Meissnitzer: Mit dem richtigen Mindset zum Erfolg

Die ehemalige Skirennläuferin im Interview.

5 Min.

© ORF / Thomas Ramstorfer

Die gebürtige Salzburgerin Alexandra Meissnitzer kann auf eine medaillenreiche sportliche Karriere zurückblicken: Mit ihrem Gesamtweltcupsieg, dem zweifachen Weltmeisterinnentitel und sechs Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sind nur ihre größten Erfolge erwähnt.

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Sie hat in ihrer sportlichen Karriere gezeigt, wie hoch gesteckte Ziele zu erreichen sind. Nach ihrer Zeit im Leistungssport hat sie ihre Erfahrungen mit einem MBA-Studium verknüpft, um über Parallelen zwischen Sport und Wirtschaft sprechen zu können. In ihren fesselnden Keynotes erläutert sie, wie entscheidend es ist groß zu denken, zu sich zu stehen – und warum es viel Mut braucht, um offen für Neues zu sein.

Alexandra Meissnitzer mit goldener Skijacke und Skiern in der rechten Hand
© Goldbergh

Frau Meissnitzer, Sie haben während Ihrer Karriere viele Erfolge im Skisport erzielt. Was war die entscheidende Erkenntnis, die Sie als Athletin für Ihren Erfolg im Skisport geprägt hat? 

Ich habe angeblich bereits im Alter von 5 Jahren gesagt, dass ich irgendwann Ski-Weltmeisterin werde. Groß und uneingeschränkt zu denken, mich nicht vom Weg abbringen zu lassen und mein Ziel zu verfolgen, all dies durfte ich durch den Sport lernen und erfahren. Auch wenn es bedeutet, permanent die Extrameile zu gehen. Die Erkenntnis, dass ich mir in Extremsituationen vertrauen kann, war eine der wertvollsten für mich. 

Sie sprechen oft über die Bedeutung des richtigen Mindsets für den Erfolg. Was sind die wesentlichen Elemente, die jeder Mensch in sein Leben integrieren sollte, um erfolgreich zu sein?

Wir alle sollten uns die Frage stellen: Was brauche ich, um zu performen – um erfolgreich zu sein? Wie auch immer wir Erfolg interpretieren, individuell ganz verschieden. Wofür brenne ich? Kenne dein „Warum“ und umgib dich, so gut es geht, mit Menschen, die dich wachsen sehen wollen. Denke groß und sei offen für Neues. Ich weiß, dass alles klingt einfacher als es ist. Wir dürfen uns mental nur nicht einschränken, gerade in bewegten Zeiten wie diesen. 

Wie haben Sie es geschafft, in stressigen oder herausfordernden Momenten ruhig und fokussiert zu bleiben? 

Ich arbeite seit vielen Jahren mit Coaches und Berater:innen zusammen, hauptsächlich im Bereich der Energiearbeit. Im Sport ist es „normal“, dass man sich Unterstützung sucht, um das Maximum aus sich rauszuholen bzw. auch, um einfach nur im Alltag zu bestehen. Wir alle haben „Olympische Spiele“ in Form von wichtigen Terminen und Herzensangelegenheiten – sie sehen nur anders aus als die meinen. Und deswegen ist es so wichtig, Zeit in uns selbst zu investieren. 

Viele Menschen scheitern oft an ihren eigenen Ängsten oder Zweifeln. Wie können wir lernen, diese Blockaden zu überwinden und das Vertrauen in uns selbst zu stärken, um unsere Ziele zu erreichen? 

Wir sollten mehr auf unsere Stärken vertrauen und auch auf unsere Intuition, unser Bauchgefühl! Außerdem ist es gut zu wissen, wo man sich von anderen abheben kann. Es ist wichtig, sich mit den „Guten“ zu umgeben und Unterstützung zu holen, die man braucht. Hin und wieder muss man auch etwas riskieren. Daher sollte man mutig und offen sein für den unkonventionellen Weg! 

Erfolg ist nicht immer linear. Wie gehen Sie persönlich mit Misserfolgen um und wie können wir eine resiliente Denkweise entwickeln, die uns hilft, nach Niederlagen wieder aufzustehen?

Natürlich passieren Fehler – und es ist OK. Im Skisport scheitern wir sogar live auf ORF 1, wir landen im Netz, es gehört ganz einfach dazu. Das Durchhaltevermögen ist entscheidend – Talent, Disziplin, Konsequenz etc. sind Grundvoraussetzungen. Wieder aufzustehen, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes verletzt am Boden liegt, darauf kommt es an.

Es ist nicht der körperliche Schmerz, es ist vielmehr der seelische Schmerz, den es zu überwinden gilt. Mit anfangs kleinen Schritten nach vorn, oder vielleicht machen wir in dieser Phase sogar den berühmten einen Schritt zurück und sehen uns das große Ganze an. Was kann ich verändern, welche Veränderung ist schon längst überfällig? Wir entwickeln uns so gut in schwierigen Zeiten, wir werden zu einer besseren Version unserer selbst, darauf vertraue ich. Deshalb funktionieren auch Comebacks.

WENN ICH AN MEINE SKIKARRIERE ZURÜCKDENKE, DANN FÄLLT MIR SOFORT EIN … DASS ICH ALS KIND EINFACH NUR JEDEN TAG SKIFAHREN WOLLTE & POKALE GESAMMELT HABE.
OHNE MOTIVATION IST … OHNE BEGEISTERUNG. WIE SCHADE, ABER KOMMT VOR. EIN ERFOLGREICHER TAG BEGINNT FÜR MICH MIT… FRÜH AUFSTEHEN.
HEIMAT IST FÜR MICH … DAS SALZBURGER LAND MIT ALL DEN GROSSARTIGEN MENSCHEN, HIER BIN ICH WIRKLICH DAHEIM.
MEIN PERSÖNLICHES GUTE-LAUNE-REZEPT … DAS GUTE UND SCHÖNE SEHEN – RAUS IN DIE NATUR & DURCHATMEN, WIR LEBEN IM PARADIES!
DIESE DREI EIGENSCHAFTEN ZEICHNEN MICH AUS … KONSEQUENZ IN VERBINDUNG MIT HUMOR UND GELASSENHEIT.

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin bei Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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