In einer Video-Botschaft beschreibt Sader, wie sein Vater für ihn gesorgt hat – und will damit mit Vorurteilen und Tabus aufräumen.
"Ein Kind, das in den Armen einer Person mit Downsyndrom aufwächst, empfängt all die Liebe und Zuneigung, die man schenken kann", beginnt Sader Issa seine Video-Botschaft, mit der er sich bei seinen Eltern bedanken möchte. Der Student der Zahnmedizin ist Sohn eines Vaters mit Downsyndrom. Seinem Papa verdankt er einen Großteil seines Glücks und Erfolgs, so Sader.
Ein Papa wie viele andere – und doch besonders
Sader sieht in seinem Papa einen Vater wie viele andere auch, stellt er in seiner Video-Botschaft klar. Sein Papa habe immer hart für die Familie gearbeitet, auch die Beziehung seiner Eltern sei genauso wie bei anderen Paaren. Seit 23 Jahren sind die Eltern verheiratet, streiten eben auch mal, führen aber am Ende des Tages "in jeglicher Hinsicht ein Leben voller Liebe, Einfachheit und Demut."
Männliche Verletzlichkeit
So ein Leben voller Liebe "führt zu dem Heranwachsen eines emotional und sozial ausgeglichenen Menschens, der alles schaffen kann." Sein Vater sei eine verletzliche Person. Das habe Sader schon früh motiviert, der beste Mensch im Umgang mit seinen Mitmenschen zu werden: "Für viele Leute mag die Vorstellung von einer Frau, die mit einem Kind mit Downsyndrom schwanger ist, das Schlimmste sein und zahlreiche Betroffene treiben ab. Hätte meine Großmutter so gedacht, wäre ich heute nicht hier mit euch."
Der Inhalt von Saders Video-Botschaft soll natürlich nicht die Selbstbestimmung schwangerer Frauen kleinreden. Nichtsdestotrotz hat Saders Botschaft des Dankes an seine Eltern weltweit Resonanz ausgelöst - und hoffentlich so manche Vorurteile aus dem Weg geräumt:

Nachdem seine Eltern das Baby kurz nach der Geburt zur Adoption freigegeben haben, versuchte ein Deutscher, über Facebook zu helfen - und hatte Erfolg.

"Wir haben das Gefühl, dass im öffentlichen Raum gerade wieder vermehrt Diskriminierung passiert", so Robert Mittermair von der Kampagne #LebenNichtBehindern.

Teil 4 der WIENERIN-Serie: Greta Scheichenost ist Sonder- und Heilpädagogin. Wir haben mit ihr über Inklusion und ihr Foto-Projekt "und du so?" gesprochen.