Der Kampf gegen Corona ist auch ein feministischer Kampf. Das macht Soumya Swaminathan, Chief Scientist bei der World Health Organization, in einem Videointerview deutlich.
An der Kasse im Supermarkt, in der Pflege in Krankenhäusern, beim Einkaufen für die pflegebedürftige Oma oder beim Versorgen der Kinder zu Hause: Es sind mehrheitlich Frauen, die die Last der Corona-Krise aktuell besonders hart zu spüren bekommen.
Fürsorge ist – beruflich und privat – immer noch hauptsächlich Frauenarbeit und entweder unbezahlt oder unterbezahlt.
Auf diese Umstände macht die World Health Organization aktuell in einem Video aufmerksam. Ein Interview mit Soumy Swaminathan, einer der Chefwissenschaftlerinnen der WHO macht deutlich, dass die Auswirkungen von Covid-19 Frauen besonders hart trifft, denn: "Die Mehrheit der Gesundheitsdienstleister weltweit sind Frauen", sagt die Wissenschaftlerin. "Insbesondere bei der Reaktion auf den Covid-19 werden Frauen meines Erachtens nach unverhältnismäßig stark gefordert sein, um über ihre Grenzen hinauszugehen."
"During the #COVID19 outbreak, it's an opportunity for a spotlight on the role of women at home that often goes unrecognized, unappreciated & not reimbursed, and also women in the work settings who are at the frontlines. It’s women who are carrying this burden."
— World Health Organization (WHO) (@WHO) March 13, 2020
- @doctorsoumyapic.twitter.com/1T6EAskhe5
Ihre Message betrifft Frauen auf der ganzen Welt, denn: Die Verantwortung der Frauen würde bei diesem Ausbruch zwar besonders stark zu spüren sein, aber das alles sei in den Gesundheitssystemen auf der ganzen Welt das ganze Jahr über der Fall. "Vielleicht ist dies eine Gelegenheit, die Rolle der Frauen in den Mittelpunkt zu stellen: Sowohl als Betreuerinnen zu Hause – eine Rolle, die oft nicht anerkannt, nicht gewürdigt und nicht erstattet wird – aber auch im Arbeitsumfeld bei Pflegerinnen, Ärztinnen, Gesundheitsdienstleisterinnen aller Art, die an vorderster Front stehen", appelliert Swaminathan. "Es sind schließlich die Frauen, die diese Last tragen werden."

Unter dem Hashtag #werschütztuns prangert eine Gesundheits- und Krankenpflegerin den Diebstahl notwendiger Mundschutzmasken und Desinfektionsmittels.

Bei Maßnahmen wie Social Distancing geht es nicht um den jungen, gesunden Teil der Bevölkerung. Es geht darum, vulnerable Menschen zu schützen.

Denn aktuell können die Nachrichten für viele unter uns überwältigend sein und tatsächlichen Stress auslösen.

Menschen, die asiatisch aussehen, erfahren seit Aufkommen des Coronavirus vermehrt Rassismus. Journalistin Nhi Le hat via Twitter auf die Missstände aufmerksam gemacht. Worauf man sie sperrte.