Der Grund für den Protest ist, dass in Großbritannien fünf Prozent Mehrwertsteuer für weibliche Hygieneprodukte wie Tampons verlangt werden. Das britische Mehrwertsteuerrecht ist so organisiert ist, dass nur "nicht-essentielle, luxuriöse" Dinge besteuert werden - Helikopterflüge und Krokodilsteaks sind deshalb steuerfrei. Essentielle Produkte für Frauen scheinen hingegen in das Luxussegment zu fallen.
Kein Wunder, dass viele Frauen in Großbritannien dagegen protestieren. Angestoßen wurde der Protest von einer Petition auf der Plattform change.org. Mittlerweile haben hier über 260.000 Menschen für die Abschaffung der "Tampon Tax" unterschrieben. Sie halten diese Steuer für eine Diskriminierung, weil de facto nur Frauen diese Steuer bezahlen. Doch: das britische Parlament stimmte mit 305 zu 287 Stimmen dagegen, die Steuer zu verändern.
Das sorgt für Aufregung im Internet. Unter dem Hashtag #endtampontax posten Frauen Bilder, auf denen sie sich Tampons als Ohrringe anhängen oder auf die Augen legen, um "sich auch mal etwas Luxus zu gönnen".
Having a pamper session. It's so nice to surround yourself with luxury now and then #tampontaxpic.twitter.com/HSRg42sJrJ
— Ally Katte (@AllyKatte) 28. Oktober 2015
A 'luxury' tampon! #EndTamponTax#tampontax#art#sculpture#publicartpic.twitter.com/LaTzzbOJLQ
— Sara Hindhaugh (@TinyTearsTweets) 29. Oktober 2015
Luxuriating with my luxurious luxury item #tampontax#luxurypic.twitter.com/uuWN0FiIZS
— Ashley Storrie (@ashleystorrie) 28. Oktober 2015
Auch in Australien ist dieses Jahr eine heftige Debatte darüber entbrannt, ob Tampons höher besteuert sein sollten oder nicht. In vielen Ländern gelten Tampons als Luxusartikel. Auch wer in Deutschland Tampons oder Babywindeln kauft, muss die vollen 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlen. Für Toilettenpapier hingegen sind nur 7 Prozent fällig.