Im Bericht "Suffering in Silence" veröffentlicht CARE die Top 10 der vergessenen Krisen weltweit und zeigt, wo Millionen Menschen unbeachtet von der Weltöffentlichkeit leiden - und wie der Klimawandel Katastrophen verschärft.
Seit Jahren herrscht in Madagaskar Ernährungskrise. Seit Jahren hungern Millionen von Menschen und dennoch liest man in Medien kaum etwas darüber. Madgaskars Ernährungskrise ist in dem heute weltweit veröffentlichten Bericht "Suffering in Silence" Platz eins der vergessenen Krisen.
Krisen in afrikanischen Ländern besonders häufig vergessen
Insgesamt 2,4 Millionen Online-Artikel in fünf Sprachen wurden im Auftrag von CARE von dem internationalen Medienbeobachtungs-Unternehmen Meltwater ausgewertet. 40 Krisen und Katastrophen, die mehr als eine Million Menschen betreffen, wurden nach Anzahl ihrer Erwähnung in Online-Medien ausgewertet. Nach Madagaskar folgen auf Platz zwei der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik und auf Platz drei die Hungerkrise in Sambia. Neun der zehn vergessenen Krisen betreffen Länder Afrikas.
Die Top 10 der vergessenen Krisen:
- Madagaskar: 2,6 Millionen Menschen sind schwer von der Klimakrise betroffen und hungern
- Zentralafrikanische Republik: 2,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe
- Sambia: Wegen des Klimawandels fallen Ernten aus. Etwa 2,3 Millionen Menschen brauchen Nahrungsmittelhilfe.
- Burundi: 1,7 Millionen Menschen können ihre Familie nicht ernähren
- Eritrea: Schwere Dürre; Die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren leidet an Unterernährung
- Nordkorea: Ein Land in Isolation; 10,9 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe
- Kenia: Überschwemmungen und Dürren; mehr als 1,1 Millionen Menschen hungern
- Burkina Faso: 5,2 Millionen Menschen sind von Konflikten und Gewalt betroffen
- Äthiopien: Naturkatastrophen, Mangelernährung und Vertreibung; 7,9 Millionen Menschen haben zu wenig zu essen
- Tschadsee-Redion: 10 Millionen Menschen brauchen Hilfe
Klimawandel verschärft Katastrophen
Dass Madagaskar die Liste der betroffenen Krisen anführt, ist kein Zufall: Es ist eines der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Länder. Auch andere vergessene humanitäre Krisen - wie etwa in Sambia, der Tschadsee-Region oder Kenia - verschlechtern sich durch die gegenwärtigen klimatischen Veränderungen. "Die öffentliche Aufmerksamkeit für die weltweite Klimakrise darf sich nicht auf die Länder des globalen Nordens beschränken", sagt Gladys Archange, Länderdirektorin von CARE im Tschad. "Im Tschad sind die Menschen überdurchschnittlich stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, haben aber am wenigsten dazu beigetragen. Sie brauchen dringend Unterstützung, um sich an den Klimawandel anpassen zu können."
CARE bittet um Spenden für Katastrophenhilfe:
IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000

Sie reist dorthin, wo es brennt; wo Krisen, Kriege und Naturkatastrophen furchtbare Auswirkungen haben. Jennifer Bose über ihren Job als Nothelferin bei CARE Österreich.

Immer mehr Menschen reisen in den Globalen Süden, um dort ehrenamtlich zu arbeiten. Feel-Good-Tourismus boomt, nur: Wer profitiert am Ende wirklich von dieser Freiwilligenarbeit?