
Cafe Prückel
Jänner: Cafe Prückel zeigt was Homophobie ist
Das Shitstorm-Jahr eröffnete das Wiener Café Prückel mit einem Lehrstück in Sachen Homophobie. Nach dem Rauswurf eines lesbischen Pärchens solidarisierten sich die Wiener übers Netz, 2.000 kamen zu einer Demo vor dem Lokal. Die Chefin des Prückel, entschuldigte sich per Aussendung, ihrer Reaktion sei „überzogen“ gewesen.

Papst Franziskus
Februar: Der Papst schlägt zu
Anfang des Jahres sorgte Papst Franziskus gleich mehrmals für Aufregung. Er zitierte einen Vater mit den Worten „Ich muss meine Kinder manchmal ein bisschen hauen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu erniedrigen“, und fügte hinzu: „Wie schön.“ Im Februar darauf stellte der Papst noch klar: Wer seine Mutter beleidige, müsse mit einem Faustschlag rechnen. Wir hüten uns.

Schulsprache Deutsch
März: Vienna Business School verbietet „versehentlich“ Fremdsprachen
Ja, richtig, ausgerechnet eine Schule mit internationalem Anspruch verbot ihren Schülern die Benutzung ihrer Muttersprachen. „Aufgrund eines interkulturellen Konflikts mit dem Reinigungspersonal“, wie die Direktorin per Aushang wissen ließ. Nach entsetzen Facebook- und Twitter-Reaktionen, wurde zurückgerudert. Alles nur ein „Missverständnis“ …

Strampler
April: Diet-Wahn für Babys
Der Kleiderhersteller Wry Baby stellte Babybodys Aufschriften wie "I hate my thighs" (Ich hasse meine Oberschenkel) her. Echt unnötig! Hier der WIENERIN-Bericht zum Nachlesen.

Michael Häupl Shitstorm
April: Häupls 22-Stunden-Sager
"Wenn ich 22 Stunden die Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig und kann heimgehen", so kommentierte Wiens Bürgermeister Michael Häupl die geplante Erhöhung der Lehrer-Unterrichtszeit. Den Shitstorm hatte er sich verdient, fand auch WIENERIN-Redakteurin Ursula Neubauer in ihrem Kommentar.

Radiomoderator tötet Kaninchen
Mai: Haserl-Gate in Dänemark
Ein dänischer Radiomoderator erschlug in seiner Show ein Kaninchen mit einer eisernen Luftpumpe und kochte es. Es hagelte empörte Nachrichten und Drohungen aus Sibirien bis Neuseeland. Der Moderator erklärte, er wolle die Heuchelei entlarven, dass täglich tausende Tiere getötet werden, sich aber niemand dafür interessiere.

Strache Facebook
Juni: Straches nutzt Amokfahrt für Islam-Bashing
Unmittelbar nach der tragischen Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt nutzte FPÖ-Chef Strache die Gelegenheit, antiislamische Töne anzuschlagen. Sein Facebook-Posting: "Wahnsinnstat in Graz! Der Täter ist aus Bosnien. Ein religiös begründetes Attentat wird nicht ausgeschlossen!" Der Shitstorm kam prompt.

Vogue kritisiert Schwangere
Juni: Vogue-Chefin gegen junge Mütter
Die Chefredakteurin der britischen Vogue, kritisierte junge Mütter, die in Karenz gehen und löste einen Shitstorm aus. Hiernachzulesen.

Bravo-Shitstrom
Juli: Bravo erzieht Mädchen zu kleinen Dummchen
„Guck Jungs eher immer leicht von unten an. Das wirkt am süßesten auf Typen!“ Das war nur einer von 100 skurril-sexistischen Tipps, wie junge Mädchen die Aufmerksamkeit von Jungs bekommen können. Die Parodie der Twitter-Userinnen unter dem Hashtag #flirtennachbravo sorgte für Lacher. Hiernachzulesen.

Flüchltingsmädchen
August: Allerlei Grauslichkeiten zum Thema Flüchtlinge
Ein Lehrling hatte im Juli per Facebook angeregt, die Flüchtlingskinder in der Sommerhitze statt mit Wasserfontäne mit Flammenwerfern zu bearbeiten. Im August war eine Lidl-Mitarbeiterin mit rassistischen Kommentaren entlassen worden. Hasspostings und die daraus resultierenden Shitstorms wurden in diesem Jahr zum Entlassungsgrund.

Taferlgate
September: Das legendäre #Taferlgate
Die Präsentation des ÖVP-Aktionsplans-Asyl sorgte für unfreiwillige Komik. Vermutlich das letzte Taferl, das diese Minister in eine Kamera halten werden.
Unsere 15 liebsten #taferlgate-Bilder gibt es übrigens hier nochmal zum Anschauen.

Armin Wolf verteidigt Strache
September: Wolf verteidigt Strache
Eine unerwartete Wendung: FPÖ-Chef Strache hatte vor den Wien-Wahlen angekündigt „erstmals seit 70 Jahren die stärkste Kraft“ zu werden, was für Aufregung sorgte –waren doch vor 70 Jahren die Nationalsozialisten an der Macht. ORF-Moderator Armin Wolf hatte die Empörung als „lächerlich“ kommentiert. Und wurde prompt von Strache-Fans, die es nicht verstanden angepöbelt.

Nestle-Shitstorm
September: Nestle haut sich selbst in die Pfanne
Der #FragNestle-Hashtag sollte eine PR-Aktion des Konzerns sein. Die User nutzen ihn für scharfe Kritik an Nestles Produktionsmethoden. Der selbst ausgerufene Shitstorm sorgte für Kopfschütteln.

Xavier Naidoo Shitstorm
November: Xavier Naidoo – fast beim Song Contest
Kaum war Xavier Naidoo als Deutschlands Vertreter beim Song Contest 2016 aufgestellt, musste er auch schon wieder gehen. Es hagelte nämlich böse Kommentare, weil Kritiker dem Sänger Rassismus und Homophobie vorwarfen.

Spar Halal
Dezember: Wer hat Angst vor Halal-Fleisch? Spar.
Die Supermarktkette Spar knickte vor fremdenfeindlichen Postings und Boykottdrohungen ein. Sie nahm halal (also nach islamischer Tradition) geschlachtetes Fleisch aus ihrem Sortiment. Die Gegenbewegung formierte sich bereits unter dem Motto „Halal zurück ins Regal“.

Lindt Shitstorm
Dezember: „Islamischer“ Adventkalender
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Schokoladehersteller Lindt. Aufgebrachte Facebook-User witterten im Adventkalender mit „1001 Nacht“-Motiv gleich die Islamisierung des Weihnachtsfestes. So schnell, wie der Kalender vom Markt war, konnte man gar nicht schauen. Lesen Sie auch das WIENERIN-INTERVIEW mit Social-Media-Forscher Axel Maireder.