Viel Kritik gibt es derzeit am Wiener Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl, der in einem Interview mit der "Krone" mit den Worten zitiert wurde: "Frauen sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein, Angst-Räume meiden und in Lokalen keine Getränke von Fremden annehmen. Das war früher so und wird auch in Zukunft weiter so sein."
Kritik von den Grünen
"Sollen Frauen nun mit Bodyguards herumlaufen, damit sie später nicht in die Ecke 'selber schuld' gedrängt werden?", fragte Grünen-Frauensprecherin Berivan Aslan in einer Aussendung. "Wenn der Polizeipräsident meint, dass die Wiener Polizei nicht in der Lage ist, Frauen vor Angriffen zu schützen, dann hat er auf ganzer Linie versagt", ergänzte außerdem der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz.
Auch im Internet hat sein Sager für Aufregung gesorgt:
Männer, die öffentlichen Raum nicht übergriffsfrei nutzen können, sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein. #puerstl#koelnbhf
— Philipp Sonderegger (@phs) 8. Januar 2016
Der Wiener Polizeipräsident Pürstl toppt Rekers #eineArmlänge Abstand noch, indem er Frauen rät, abends nicht alleine raus zu gehen.
— Eiskatze (@_schwarzeKatze) 7. Januar 2016
Mädchen und Frauen, der Wiener Polizeipräsident rät euch, nicht unbegleitet rauszugehen. Ich rate euch das Gegenteil....
Posted by Corinna Milborn on Donnerstag, 7. Januar 2016
Die Kritik richtet sich an die Tatsache, dass Frauen wieder einmal Ratschläge erteilt werden, wie sie sich zu verhalten haben, anstatt sexuelle Gewalt zu verhindern und Männer in die Pflicht zu nehmen. Pürstl erklärte in einem "Kurier"-Gespräch daraufhin, dass ein falscher Eindruck entstanden sei und er nur auf die seit Jahrzehnten gültigen Vorsichtsmaßnahmen der Kriminalprävention hingewiesen habe.