Eine neue Studie aus San Francisco (USA) lässt aufhorchen: Diese zeigt, dass Frauen, die drei Jahre oder länger mit der Pille verhüten, später ein doppelt so hohes Risiko haben am grünen Star zu erkranken. Dabei handelt es sich um eine Augenkrankheit, die bis zur Erblindung gehen kann.
15 Prozent aller Frauen verhüten mit der Pille, so der Verhütungsreport 1012. Was bedeuten diese und ähnliche Studien für die Betroffenen? Und welche Risiken sind tatsächlich erhöht?
Brustkrebsrisiko
Frauen, welche die Pille einnehmen, haben in dieser Zeit ein leicht erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Dieses ist jedoch nicht dauerhaft. Nach Beendigung der Einnahme verschwindet dieses wieder.
Gebärmutterhalskrebs
Auch das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken steigt mit der Einnahme der Pille. Je länger diese genommen wird, desto höher steigt es und zwar unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Rauchen oder anderen Lebensstilfaktoren. Nimmt die Frau keine Pille mehr, sinkt das Risiko wieder ab. In welchem Umfang ist bis dato noch nicht geklärt.
Krebs allgemein
Umgekehrt senkt die Pille die Gefahr an Eierstock- oder Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken. Jenes von Eierstockkrebs sogar um die Hälfte. Alle Studien zum Thema Krebs (Brust, Gebärmutterhals-, Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs) miteinander vermengt würden ergeben, dass die Pille insgesamt das Krebsrisiko um zwölf Prozent senkt.
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Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombosen
Kopenhagener Forscher haben hormoneller Verhütungsmittel über 15 Jahren mit dem Auftreten von Schlaganfällen und Herzinfarkten verglichen. Mit dem Ergebnis, dass zwar ein erhöhtes Risiko vorhanden ist, dieses sei aber nur leicht erhöht. Nur zwei von 10.000 Frauen, welche eine Pille nehmen, erleiden pro Jahr einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Um einiges höher ist das Risiko eine Thrombose zu bekommen. Denn 6,8 von 10.000 Frauen sind davon jährlich betroffen. Bei der Untersuchung wurde aber nicht zwischen den einzelnen hormonellen Verhütungsmitteln unterschieden.
Fazit
Die Pille ist mit Sicherheit ein Eingriff ins Hormonsystem der Frau, der eben nicht nur auf die Fortpflanzung eine Auswirkung hat. Dennoch ist der Nutzen im Regelfall mit Sicherheit größer als der Schaden. Denn die meisten Studien orientieren sich an den älteren Pillenmodellen, die noch wesentlich höhere Dosierungen aufweisen. Mit den neuen Pillen gibt es noch keine Langzeitstudien. Und wie man am Beispiel von Krebs sieht: Es gibt zwar einige Krebsarten, die sich durch die Hormongabe leicht erhöhen, andere wiederum werden durch dieselbe gesenkt.