
Elizabeth Gilbert: Eat Pray Love (2006)
Wir haben in unseren Bücherregalen gestöbert und unsere literarischen Schätze hervorgeholt: Diese Bücher haben uns inspiriert, begleitet, fasziniert und unterhalten. Eine Leseliste für verregnete Tage.
Elizabeth Gilbert: Eat Pray Love (2006): Viele kennen Eat, Pray, Love nur von dem Film mit Julia Roberts, das Buch ist aber eines der berührendsten, das wir je gelesen haben. Bis heute greifen wir danach, wenn es uns nicht gut geht. Liz Gilbert erzählt autobiografisch von ihrer Depression rund um ihre Scheidung, dem Selbsthass, der damit einherging und dem inneren Kampf, sich zuzugestehen, einfach keine Kinder haben zu wollen. Um aus dieser schwierigen persönlichen Zeit herauszukommen, macht sie sich auf eine einjährige Reise: vier Monate nach Italien, um den Genuss zu erlernen, drei Monate nach Indien, um Meditation und Gebet zu erlernen und anschließend vier Monate nach Bali, um eine ausgewogene Balance zu finden. Die außergewöhnliche Reise führt sie durch die Welt und zu sich selbst. Sie schreibt dabei so sympathisch, dass man jede Emotion – von himmelhochjauchzend und zum Tode betrübt – mit ihr erlebt, und dabei doch irgendwie nie das Gefühl verliert, dass am Ende alles gut wird.

Ingeborg Bachmann: Malina (1971)
Ingeborg Bachmann: Malina (1971): „Lieben - lieben, das ist es. Lieben ist alles.“ Sie ist eine Ikone der österreichischen Frauenliteratur und eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Österreichs: Ingeborg Bachmann. "Malina" ist, zehn Jahre nach dem Erzählband „Das dreißigste Jahr“ ihr erster Roman und handelt von einer namenlosen Ich-Erzählerin, die ihre Einsamkeit, ihre Liebe und ihr Leiden poetisch und nachdenklich beschreibt. Gleichzeitig ist es ein politischer Roman, denn er handelt auch von den Schrecken des Nationalsozialismus und von einer Welt, die von Männern regiert wird. Zum Teil besteht der Roman aus autobiographischen Elementen – aber nicht im herkömmlichen Sinn. Als Leserin muss man sich auf ein Experiment einstellen, darauf, immer wieder überrascht und zum Nachdenken angeregt zu werden. Eines unserer absoluten Lieblingsbücher – perfekt, um in herbstlicher Melancholie zu versinken, für alle Träumerinnen, Grenzgängerinnen und Liebenden da draußen.

Sylvia Plath: Die Glasglocke (1963)
Sylvia Plath: Die Glasglocke (1963): In eine ähnliche Kerbe schlägt die amerikanische Lyrikerin Sylvia Plath in ihrem einzigen, autobiografisch angehauchten Roman „Die Glasglocke“. Sie beschreibt darin das Leben der neunzehnjährigen Musterschülerin Esther Greenwood aus Neuengland, die in den 50er-Jahren bei einer Modezeitschrift arbeitet und ein Stipendium für eine große Universität erhält. Doch Esther merkt plötzlich, dass sie seit ihrer Kindheit nicht mehr wirklich glücklich war. Schleichend verfällt sie in eine schwere Depression. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch wird sie eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Plath beschreibt den Krankheitsverlauf auf eine beklemmende und zugleich mit Sarkasmus gespickte Art und Weise. Die Protagonistin will den Frauenidealen der damaligen Zeit nicht entsprechen und träumt davon, ein anderes Leben zu leben. Vier Wochen nach der Veröffentlichung beging Sylvia Plath leider Selbstmord - damit bleibt "Die Glasglocke" ihr einziger Roman, der zugleich Literaturgeschichte schrieb.

Gabriel García Márquez: Hundert Jahre Einsamkeit (1967)
Ein echter Klassiker: „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez. Der Roman begleitet sechs Generationen der Familie Buendía und hundert Jahre wirklichen Lebens in der fiktiven Welt von Macondo. Ein magischer Roman, in dem Realität, Fantasie und Mythos miteinander verschmelzen. Der Autor trägt uns in eine andere Welt, in der wir nur uns nur allzu gerne verlieren. Ein absoluter Must-Read.

Stieg Larsson – Die Millenium-Trilogie (2005-2007)
Stieg Larsson – Die Millenium-Trilogie (2005-2007): Für Krimi-Liebhaberinnen ist die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson die erste Wahl – denn daneben sehen alle anderen Kriminalromane blass aus. „Verblendung“, „Verdammnis“ und „Vergebung“ heißen die dicken Schmöker, die schneller ausgelesen sind, als man glauben mag. Denn die Hauptfigur Lisbeth Salander, eine Hackerin und Exzentrikerin, zieht einen sofort in den Bann. Die Geschichte rund um den Journalisten Mikael Blomkvist und Verstrickungen zwischen Politik, Wirtschaft und Medien ist gesellschaftspolitisch hochbrisant – und die starke Frauenfigur der Lisbeth Salander eine tolle Abwechslung in der sonst eher männlich dominierten Krimi-Szene. Top!

Laura Weisberger: Der Teufel trägt Prada (2003)
Laura Weisberger: Der Teufel trägt Prada (2003): Ein Klassiker für alle Moderedakteurinnen: Spitz und frech portraitiert die ehemalige Mitarbeiterin Anna Wintours die fiktive Chefredakteurin Miranda Priestly und ihre chaotische Assistentin Andrea.

Waris Dirie: Wüstenblume (1998)
Waris Dirie: Wüstenblume (1998): Lebensnah und erschreckend ehrlich erzählt Waris Dirie von ihrer Kindheit im afrikanischen Somalia. Von ihrer traumatischen Beschneidung, die sie jahrelang unter grauenhaften Schmerzen leiden ließ, bis zur versuchten Vergewaltigung und ihrer Modelkarriere in London

Paul Sahner: Karl (2009)
Paul Sahner: Karl (2009): Wir als eingeschworene Fans der Religion Lagerfeld haben dieses Buch natürlich innerhalb weniger Stunden verschlungen. Gekonnt entlockt der Autor Paul Sahner dem Modemogul intime Geständnisse und hat damit das wohl umfassendste Portrait zur Lebzeit des Modeschöpfers geschaffen.

Lena Dunham: Not That Kind Of Girl (2014)
Lena Dunham: Not That Kind Of Girl (2014): Wie auch schon in der von ihr produzierten HBO Erfolgsserie Girls erzählt Dunham vollkommen ungeniert von ihrem Leben und lässt dabei keine Peinlichkeit und Kuriosität aus. Ein Hoch auf den modernen Feminismus!

Thomas Glavinic: Das größere Wunder (2013)
Thomas Glavinic: Das größere Wunder (2013): „Das größere Wunder“ ist Teil der drei Bücher von Glavinic rund um den Protagonisten „Jonas“, allerdings das einzige, das wir gelesen haben, da uns von „Die Arbeit der Nacht“ und „Das Leben der Wünsche“ abgeraten wurde. Der Roman punktet mit spannenden Persönlichkeiten und deren Analysen, Jonas möchte immer „der werden, der er ist“. Wir lernen ihn auf einer Everest-Expedition kennen, wo er viel nachdenkt und wir zusehends seine leicht mysteriöse Persönlichkeit, seine Kindheit und seine große Liebe kennenlernen. Abenteuerstimmung, und doch nachdenklich.

Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte (1994)
Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte (1994): Wir mögen ja Romane, in denen es ein bisschen um Psychologie geht, bei denen man neue Erkenntnisse über sich und seine Mitmenschen gewinnt. Solche Analysen sind einfach spannend zu lesen. Wenn man dann - verpackt in eine spannende Handlung nebenbei - auch noch Historisches rund um die Entwicklung der Psychoanalyse und die Figuren Friedrich Nietzsche, den Wiener Arzt Josef Breuer und weitestgehend auch Sigmund Freund lernt, ist die Lektüre eigentlich perfekt. „Und Nietzsche weinte“ haben wir regelrecht verschlungen und es ist bis heute einer unserer Lieblingsromane.