Seit wann dürfen Mädchen ein Gymnasium besuchen? Wer hat das Schwulen- und Lesbenhaus erkämpft? Seit wann gibt es in Wien ein Freies Radio?
Vom Stephansplatz bis zum Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, vom Traditionscafé Hebenstreit bis zur Stopfenreuther Au: Auf derzeit 12 Stationen möchte der Erste Wiener Protestwanderweg Fragen wie diese beantworten und zeigen, wie Menschen um ihre Rechte und Freiheit kämpfen.

Entanden ist das Projekt durch eine Zusammenarbeit des Zentrum Polis - Politik lernen in der Schule mit dem Autor Martin Auer. Im Speziellen richtet es sich an Jugendgruppen der Oberstufe, steht aber allen Interessierten offen.
Studien besagen, dass eines der wichtigsten Themen für Jugendliche Gerechtigkeit ist
"Studien besagen, dass eines der wichtigsten Themen für Jugendliche Gerechtigkeit ist", erklärt Initiatorin Patricia Hladschik, "die Stationen zeigen alle den Kampf um mehr Gerechtigkeit sowie um Demokratie und Menschenrechte für alle auf."

Wien protestiert
Es war uns auch wichtig aufzuzeigen, dass manche Orte, die wir nicht mehr mit Protest in Verbindung bringen, auch einmal durch eine Revolution entstanden sind, z.b. das Parlament
LehrerInnen und Interessierte können sich ein detailliertes Begleitheft zu den Stationen herunterladen.
Alle Stationen können auf der Website und auch via Google Maps abgerufen werden.
Über Informationstafeln mit QR-Codes erfährt man Wichtiges zum Ort. Zum Abrufen des Codes muss auf dem Smartphone ein sogenannter QR-Reader installiert sein. Meistens ist diese App schon vorinstalliert oder ist via Gratisdownload in den jeweiligen Appstores zu erhalten.
Hauptanliegen des Ersten Protestwanderwegs ist es, die Vielfalt von Protest aufzuzeigen und zum Nachdenken anzuregen:
Initiatorin Hladschik fügt hinzu: "wir gehen manchmal jahrelang an Orten vorbei, ohne zu wissen, welche Geschichte dahinter steckt."
Genau das will der Protestwanderweg ändern: Einerseits gibt es zu allen zwölf Stationen bereits Informationen auf der Website des Projekts. Andererseits sollen an allen zwölf Stationen Informationstafeln mit einem QR-Code platziert werden. Scannt man diesen mit dem Smartphone ein, erfährt man Wissenswertes über den Ort und seine Geschichte.
In Ton, Bild und Text soll so die gesellschaftliche Bewegung, die den Platz gestaltet hat, lebendig werden. Noch sind allerdings nicht alle dieser Tafeln angebracht, und die Station am Stephansplatz ist ohnehin nur via Google Maps auffindbar, denn das Anbringen einer Tafel ist am "Steffl" nicht möglich.
"Wir möchten den Menschen einen neuen Blick auf die Stadt ermöglichen", dieser Plan des Ersten Protestwanderwegs geht auf. Oder wissen Sie, wo es in Wien einen öffentlich zugänglichen Park gibt, um den sich Privatleute kümmern - seit fast 30 Jahren?