
Die Nase läuft, die Augen tränen, der Hals schmerzt - die ersten Pollen fliegen. In manchen heilklimatischen Kurorten bekommen Pollenallergiker eine Auszeit. Auch für Staub- und Lebensmittelallergiker gibt es passende Urlaubsorte und -zeiten.
Pollen machen vielen Menschen zu schaffen. Und das hört im Urlaub meist nicht auf. Doch auch andere Allergien können auf der Reise lästig werden: Viele Hotels und Gaststätten sind nicht darauf eingestellt. Die Zahl der Menschen, die bei der Planung des Urlaubs Allergien berücksichtigen müssen, ist groß: "Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter Allergien", sagt Prof. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).

Damit der Urlaub Linderung bringt, muss er gut geplant sein - auch wenn es eine komplett allergenfreie Zone nicht gibt.
1: Die arabische Wüste und die Antarktis
In den arabischen Wüsten fliegen Gräserpollen dank großzügig bewässerter Rasengelände, selbst in der Antarktis hat man Katzenhaare gefunden. Für Pollenallergiker gilt aber: Wer seine Allergie auslösenden Pollen kennt, kann abhängig von der Blütezeit, von landschaftlichen und klimatischen Verhältnissen die Regionen wählen, in denen diese Pollen noch nicht, nicht mehr oder nie fliegen.

2: Madeira
Und auch Seewind bringt Heuschnupfengeplagten Linderung. Küsten in nordwestlicher Ausrichtung und mit viel Nordwestwind, etwa die Nordseeküste oder die Atlantikküsten in Frankreich, Spanien und Portugal, sind gute Urlaubsziele für Allergiker. Die Ostsee kann ebenfalls mit allergenarmer Seeluft punkten. Und auch Kreuzfahrer und Besucher von Hochseeinseln können ganzjährig aufatmen. Das gilt aber nur bedingt für Madeira, denn dort fliegen Blütenpollen.

3: Südeuropa
Urlauber, die auf Beifuß allergisch reagieren, machen möglichst im Juli einen Bogen um Südeuropa, im August um Mitteleuropa. Richtung Westen und Norden fliegen dagegen deutlich weniger Kräuterpollen.

4: Skandinavien
Wer allergisch auf Gräser und Getreide reagiert, sollte auch nicht zwischen April und Juni in Mittelmeerländer oder zwischen Juni und Juli nach Nordeuropa reisen. Birkenpollenallergiker finden in Südwesteuropa, dem südwestlichen Mittelmeer oder auf den Kanarischen Inseln gute Bedingungen, sollten aber Skandinavien mit seinen vielen Birken bis in den Sommer hinein meiden.

5: Das Mittelmeer
Hausstaub- und Tierhaar-Allergiker sollten feuchtwarmes Klima, also das Mittelmeer meiden: Es begünstigt Milben und Schimmelpilze. Da eignen sich Ost- und Nordsee besser.

Generell eignet sich das Hochgebirge ab 2.000 Meter zum Aufatmen, auch für diejenigen, die nicht wissen, welcher der vielen Allergieauslöser ihnen zu schaffen macht. In den Hochalpen eignen sich zum Beispiel Galtür, Obergurgl, Serfaus, Obertauern, St. Moritz, Alta Badia und andere Dolomitenregionen als Pollenfluchtorte. Die Alpen haben außerdem mit etwa zwei Wochen eine sehr kurze, aber intensive Gräserblüte, so dass ab Juli die Luft auch in Höhen ab 1.400 Meter vergleichsweise rein ist.