
Zu wenige Likes auf's letzte Foodporn-Foto? Schlechtes Tinder-Date gehabt? Politische Artikel auf Facebook teilen und sie nicht lesen? Die Parodie "Millenials of New York" erinnert erschreckend oft an uns selbst - und trifft dabei mehr als nur einen Nerv.
Die Facebook-Seite und der Instagram-Account macht sich lustig über die Lebensgeschichten der jungen Generation heutzutage und deren größere und kleinere Problemchen. Hinter "Millennials of New York" stecken Connor Toole, 25, und Alec MacDonald, 27. Beide schreiben für die Website "Elite Daily", wo sie ihr Projekt im vergangenen Mai starteten.

"Wir haben vor zwei Wochen geheiratet. Es war eine wunderschöne Zeremonie. Ich würde nichts anders machen. Manche Leute haben gesagt, dass es blöd war, dem Priester den Selfie-Stick in die Hand zu drücken, während wir uns geküsst haben, aber die können das zu den 271 Likes sagen, die ich für das Foto bekommen habe. Jetzt sind wir in den Flitterwochen. Es ist so schön. Ich habe die meiste Zeit damit verbracht, auf meine Instagram-Benachrichtigungen zu starren, während ich seine Hand hielt und darüber nachdachte, wieviele Likes ich dafür bekommen werde, wenn ich ein Baby bekomme."

"Meine Freundin und ich sind seit 3 Jahren zusammen - und wir hätten es nicht ohne Netflix geschafft. Vor einem Jahrzehnt hätten wir sicherlich bereits Schluss gemacht, aber mit Netflix müssen wir nicht darüber nachdenken, wie sehr wir uns hassen. Wir können stundenlang Serien schauen und unsere Misere zurück in unsere kalten, lieblosen Herzen zurückschicken. Wir können dir nicht genug danken, Netflix. Wir heiraten im Herbst."

"Ich bin ein Feminist, okay? Und es ist mir egal, wer das weiß. Ich glaube daran, dass Frauen GENAUSO fähig sind wie Männer, und das Gleiche verdienen sollten. Männer, die jemanden nicht aufgrund des Geschlechts wählen würden, tun mir weh. Es ist lächerlich, heutzutage, Probleme mit einer Frau in Machtpositionen zu haben. Ich wäre so froh über eine weibliche Präsidentin, wenn sie nicht dick ist."

"Ich bin Freiberuflerin und designe diese Kreidetafeln in Bio-Shops in der Stadt, also sind Wörter sozusagen mein Büro. Ich liebe es draußen zu arbeiten. Die Sonne auf dem Haar, das Gras zwischen den Zehen, die absolute Unfähigkeit, irgendetwas auf dem Bildschirm zu sehen. Es ist einfach perfekt."

"Wir leben in so einer politisch schwierigen Zeit und so wenige meiner Freunde machen etwas dagegen. Sie müssen endlich AUFWACHEN und den ESPRESSO riechen. Deshalb teile ich immer politische Artikel auf Facebook, sobald ich sie sehe. Ich teile so viele davon, dass ich nicht einmal Zeit habe, sie zu lesen. SO hart arbeite ich daran, diese Welt besser zu machen. Ich kenne Leute, die teilen gar keine politischen Artikel. So als wäre ihnen egal, dass es immer weniger Avocados gibt, oder was auch immer in Afrika passiert. Ich mache meinen Teil, mehr schaffe ich auch nicht."

"Das ist mein Lieblings-Shirt. Ich liebe Buddhismus."

"Vollwertkost ist das Beste. Es ist der Wahnsinn. Ich kann Avocados aus Mexico, Lachs aus Alaska, Pasta aus der Toskana, und wählerische Menschen aus dem siebten Zirkel der Hölle bekommen."