
Kokoswasser ist reich an Mineralien und Spurenelementen
Ob zum Schlürfen, im Pesto oder sogar als Mehl: Nur wenige Lebensmittel sind so facettenreich wie die Kokosnuss. Welche Produkte liefert die exotische Frucht? Und warum sollte man sie trotzdem in Maßen genießen?

Kokoswasser
Zahlreiche Models und Prominente ließen sich schon Kokoswasser schlürfend ablichten. "Kokoswasser eignet sich wunderbar als nahrhaftes Erfrischungsgetränk", sagt die Kochbuchautorin Britta Diana Petri. Es sei reich an Mineralien und Spurenelementen und habe einen beachtlichen Gesundheitswert. Petris Tipp: Vor dem Kauf die Kokosnuss schütteln, um zu hören, wie viel Wasser enthalten ist. Je mehr Wasser, desto frischer ist die Kokosnuss. Es gibt aber auch Kokoswasser fertig in Flaschen oder Tetrapacks. "Wenn man gerade keine frischen Kokosnüsse zur Verfügung hat, sollte man versuchen, an besonders reine und schonend behandelte Bio-Produkte heran zu kommen", empfiehlt Petri.

Kokosmilch
Die Kokosmilch besteht aus einer Mischung aus Kokosfleisch und Kokos- oder Trinkwasser, sie schmeckt fruchtig-nussig. Kokosmilch wird oft für Saucen oder Desserts verwendet. Und sie ist eine fettärmere und vor allem vegane Alternative zu Obers oder Schmand, sagt Petri.

Kokos�l eignet sich gut f�r Pralinen-F�llungen
Kokosöl
Anders als die meisten Öle, ist Kokosöl nicht richtig flüssig, sondern fest bis cremig. Sternekoch Thomas Bühner vom Restaurant "La Vie" sieht das kritisch: "Kokosnussöl lässt sich extrem heiß erhitzen - viele sehen das als Vorteil." Tatsächlich gingen aber die guten Nährstoffe der Kokosnuss bei hohen Temperaturen verloren und der Eigengeschmack werde zerstört. Deshalb ist vor allem die Art der Verarbeitung wichtig. "Wenn man ein Lammkotelett in einem guten, aber günstigen Öl anbrät und im Anschluss auf das heiße Fleisch einen Löffel kaltes Kokosöl gibt - dann lohnt sich das." Das Fleisch erwärmt das Öl, wodurch dieses sein Aroma entfaltet. Kokosöl schmeckt außerdem in Desserts. So eignet es sich für Pralinen-Füllungen. Der Grund: Butter wird extrem schnell weich, während Kokosfett länger hart bleibt.

Kokosmehl
Es besteht aus Kokosnussfleisch, das getrocknet, entölt und anschließend fein gemahlen wird und ist glutenfrei. "Mit seinen naturgesundenEigenschaften und seiner ausgesprochen guten Quellfähigkeit bringt es Stand in so manches Gericht", sagt Kochbuchautorin Petri. Durch den hohen Eiweiß- und Ballaststoffanteil sättigt es gut.

Kokosblütenzucker
Er eignet sich zum Süßen von Desserts und wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Dieser braune Zucker schmeckt aber kaum nach Kokos, sondern eher nach kräftigem Karamell.

Kokosmus
Das ist eine Mischung aus Fruchtfleisch, Kokosöl und Kokoswasser. Für einen Kokos-Smoothie à la Britta Diana Petri braucht man einen halben Liter Wasser, ein bis zwei Esslöffel Kokosmus und weitere Zutaten nach Wunsch - zum Beispiel verschiedene Früchte. Das Ganze wird dann im Mixer zu einem cremigen Smoothie vermengt.

Kokosraspeln kann man gut selbst machen
Kokosraspeln
Sie sind hierzulande wohl eines der bekanntesten Kokosprodukte und bestehen aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss. Mittlerweile findet man sie in zahlreichen Supermärkten - in Sackerln verpackt. Thomas Bühner rät vom Kauf eher ab: "Den Geschmack und die Qualität der abgepackten Kokosraspel finde ich furchtbar. Das Ergebnis ist deutlich besser, wenn man sie selber macht." Dazu einfach eine frische Kokosnuss aufbrechen, die braune dünne Haut abschneiden und die verbleibenden Stücke auf einer groben Reibe raspeln. Anschließend das Ganze mit Läuterzucker übergießen und bei 80 Grad im Ofen trocknen lassen. "Die Stücke können auch ruhig einen leicht bräunlichen Schimmer bekommen", sagt Bühner. Die fertigen Kokosraspel passen zum Salat oder in ein fruchtig-pikantes Asia-Pesto: "Einfach Kokosraspel mit gutem Öl, Koriander, Passionsfruchtkernen, Vanille, Basilikum und einer Chilischote vermengen, und schon hat man die perfekte Pastasauce."

Trotz aller Vielfalt sollte man Kokos-Produkte nicht ständig genießen und beim Kauf auf Qualität achten. "Kokosnüsse werden aus Übersee importiert - demnach haben sie lange Wege hinter sich, wenn sie bei uns angekommen sind", sagt Konsumentenschützerin Sigrid Röchter. "Man sollte sich vielleicht überlegen, ob man stattdessen nicht eher regionale Produkte mit ähnlicher Zusammensetzung kaufen möchte." Außerdem können Verbraucher beim Kauf auf Bio- und Fairtrade-Siegel achten.