"In der Klinik nennt man ein Wochenende zu Hause auch ,Belastungstraining', kurz BT. Dann kann man mal austesten, wie gut das zu Hause klappt, so ohne Klinik."
Diesen Satz hat Sirka kürzlich auf ihrem Instagram-Account gepostet. Es ist nur einer von vielen aus einem Alltag, den man sonst nicht so oft sieht: dem Klinikalltag. Die 23-Jährige befindet sich nämlich in einer psychosomatischen Klinik, um ihre Depression zu behandeln.
Sirka studiert Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, wie sie auf ihrem Blog schreibt. Für ihre lyrische Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet.
Online versucht sie das Thema psychische Erkrankungen zu enttabuisieren, und wandelt dabei immer zwischen Patientin und Lyrikerin, wie sie dem Magazin ze.tterzählte. Mittlerweile folgen ihr dabei über 8000 Menschen.
Psychische Krankheiten haben auch heute noch einen schweren Stand in unserer Gesellschaft. Zwar steigt die Akzeptanz für diverse Therapieformen langsam an, trotzdem werden Erkrankungen immer noch tabuisiert und sind mit jeder Menge Klischees behaftet. Das sagt auch Bettina Zehetner, psychosoziale Beraterin bei der Beratungsstelle "Frauen beraten Frauen", im WIENERIN-Gespräch und warnt vor den sonst verbreiteten Bildern auf Social-Media-Plattformen: "Enormer Leistungsdruck und unerreichbare Schönheitsideale werden mit der Flut an (gemorphten) Bildern von genormten weiblichen Körpern in den sozialen Medien gepaart. Das beeinflusst viele junge Frauen." Erkrankungen wie Anorexie, Bulimie, und Depressionen würden dadurch begünstigt.
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