Frauenministerin Susanne Raab hat am Internationalen Frauentag den Feminismus erneut in Frage gestellt. Als Gegenreaktion bekennen sich Nutzer*innen in sozialen Netzwerken nun ganz klar und eindeutig: #IchbinFeministin.
Der Feminismus spaltet. Das behauptet zumindest die österreichische Frauenministerin Susanne Raab im Interview mit der Tageszeitung Österreich. Sinngemäß erscheint das am Internationalen Frauenkampftag am 8. März unter dem Titel: "Raab: "Feminismus trennt Frauen mehr als er verbindet".
Kritik an Frauenministerin Raab
War ihre Vorgängerin, Juliane Bogner-Strauß, zumindest nach Eigenaussage noch eine "pragmatische Feministin", lehnt Raab den Begriff ab. Er sei ein ideologischer Begriff ohne eindeutige Definition - und so ein Etikett, das sie sich nicht umhängen lassen wolle. Die Worte der Frauenministerin sorgten am Sonntag für Kritik (und ein bisserl Spott) in sozialen Netzwerken.
Guten Tag, mein Name ist Susanne Raab, und ich bin Bundesministerin für Frauen und Integration.
— Gerhard Bittner (@GehBitteee) March 8, 2020
Was ich nicht mag:
- Feminismus
- Ausländer
Was ich mag:
- Sebastian Kurz
Liebe @susanneraab_at : Zum besseren Verständnis des Begriffs "Feminismus" #Weltfrauentaghttps://t.co/hkIVzrQyHs
— Lisz Hirn (@LiszHirn) March 8, 2020
Im Vergleich zu Susanne Raab war Herbert Haupt eigentlich gar keine so schlechte Frauenministerin.
— Johannes Köpl (@JohannesKoepl) March 8, 2020
Internationaler #Frauentag:
— Matthias Schnetzer (@matschnetzer) March 9, 2020
?? Polizei prügelt Frauendemo in Istanbul
?? Tränengas auf Frauenmärsche in Nantes und Paris
?? Maskierte Männer stürmen Frauenaktion in kirgisischer Hauptstadt Bischkek; Polizei verhaftet Frauen
?? ÖVP-Frauenministerin findet, Feminismus spaltet
Widerstand in Hashtag-Form: #IchbinFeministin
Auf Instagram wollen Nutzer*innen nun kontern. Mit dem simplen Sujet und Hashtag #IchbinFeministin soll der Frauenministerin gezeigt werden, dass 'Feministin' kein F-Wort ist, das man nicht sagen darf. "Eine Frauenministerin, die nicht dazu steht, Feministin zu sein, sollte sehen, wie viele Frauen in Österreich es sind", schreibt Nunu Kaller, Autorin und Aktivistin im ersten Posting mit den charakteristischen schwarz-roten Balken.
Podcasterin Beatrice Frasl, die den feministischen Podcast 'Große Töchter.' betreibt und sich regelmäßig auf Instagram zum aktuellen gesellschaftspolitischen Geschehen äußert, findet noch deutlichere Worte: "[Susanne Raab] hat klar artikuliert, dass sie ihre Arbeit als Frauenministerin nicht verrichten möchte, denn eine Feministin tut per definitionem genau das, wofür eine Frauenministerin im Amt ist und bezahlt wird: sich auf politischer, ökonomischer, sozialer Ebene für eine gleichberechtigte Gesellschaft einsetzen."
Die Idee zum Hashtag stammt ursprünglich vom Fund of Excellence, einem Investment Fund, der sich im Posting auf Instagram aber nicht dezidiert geäußert hat.

Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab lässt wenig Spielraum, wie sie ihr Amt sieht. Vom Feminismus als Begriff hält sie nichts, und Zuwander*innen müssen was leisten.

Warum Leistung nicht vor Sexismus schützt.