Familie oder Karriere? Beides! 4 Tipps von Whitney Wolfe Herd

Schuldgefühle unter Müttern sind keine Seltenheit. Bumble Gründern und CEO, Whitney Wolfe Herd, teilt ihrer größten Learnings als Mutter und CEO.

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© Bumble

Die beliebte Dating-App Bumble hat ihren jährlichen “State of the Nation”-Report veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Schuldgefühle unter Müttern leider immer noch weit verbreitet sind.  Die Mehrheit (79%) der Deutschen gibt an, dass sich Mütter schuldiger fühlen, wenn sie Zeit in ihre Karriere investieren, als das bei Vätern der Fall ist. 

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Die Umfrage unter mehr als 2,500 Deutschen befasst sich mit dem aktuellen Stand der Gleichstellung in Dating, Beziehungen, Karriere und  Finanzen und verdeutlicht die weit verbreitete Ungleichheit, die Frauen auch heute noch am Arbeitsplatz und in der Familie erleben.

  • Fast drei Viertel  (73%) gaben an, dass Frauen Kompromisse zwischen Karriere, Beziehung und Familie eingehen müssen, was bei Männern nicht der Fall sei.
  • Außerdem sind mehr als zwei Drittel (67 %) der Meinung, dass die Inanspruchnahme von Elternzeit die Karriereaussichten von Frauen beeinträchtigt.

Whitney, Gründerin von Bumble, verrät uns exklusiv was sie in ihrer Zeit als CEO und Mutter über Mom Guilt, Work-Life-Balance und ihre eigenen Grenzen gelernt hat. 

  • Versuche, deinen Zeitplan für dich und nicht gegen dich arbeiten zu lassen: „Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen elterlichen und beruflichen Verpflichtungen. Manchmal muss ich mit Teams in verschiedenen Zeitzonen telefonieren, und das erfordert Flexibilität bei meinen Arbeitszeiten. Ich achte darauf, dass dabei die Zeit für die Familie nicht zu kurz kommt. Wenn ich früh aufstehe und E-Mails abarbeite, nehme ich mir am Nachmittag Zeit für meine Kinder oder sorge dafür, dass ich sie aus der Kita abholen kann.“
  • Alle Elternteile sollten Elternzeit nehmen: „In den USA ist bezahlte Elternzeit noch lange nicht die Norm, aber selbst mit dem Angebot in Deutschlandist es für manche Eltern schwierig gleichberechtigte Elternzeit zu nehmen. Ich möchte alle Eltern, die dazu in der Lage sind, ermutigen, diese Zeit in Anspruch zu nehmen, ganz besonders diejenigen mit Führungs- und Teamverantwortung. Mehr gleich verteilte Elternzeit hilft Frauen und Familien auf so vielen ebenen und als Führungskraft sollte man als gutes Beispiel vorrangehen. , Nimmst du selbst die Elternzeit, die dir zusteht, gibst du deinem Team die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Bei Bumble bieten wir eine geschlechtsneutrale Elternzeit für 6 Monate bei voller Bezahlung – ganz egal ob es um die Geburt, Adoption, oder Pflege eines Kindes geht. Wir wollen sicherstellen, dass alle Menschen, die sich um Kinder kümmern, einbezogen werden.”
  • Führungskräftemüssen Verbündete von Eltern sein:Elternschaft und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung, unabhängig davon, welche Unterstützung man erhält. Ich möchte, dass Eltern in der Lage sind, das Wohl ihrer Kinder in den Vordergrund zu stellen, und  vermeiden, dass sie  das Gefühl haben, zwischen Kindern und Karriere wählen zu müssen. Wir können es auch nicht einfach Frauen und Müttern überlassen, Elternschaft gerechter und weniger schuldbehaftet zu machen. Wir müssen Strukturen verändern, um eine wirklich gerechte Vision der Elternschaft zu ermöglichen. Dies kann in Form von flexiblen Arbeitsregelungen, Supportgruppen für berufstätige Eltern und großzügigen Urlaubsregelungen nach der Geburt geschehen. Weißt du als Führungskraft nicht was richtig ist, frag einfach die Eltern in deinem Büro!“
  • Bleibe in Kontakt mit deinem Ich vor der Elternschaft: „Ich glaube nicht, dass wir uns verlieren sollten. Ich glaube, wir sollen uns weiterentwickeln und wachsen und immer mehr von uns entdecken, aber nicht schrumpfen. Ich kann mich nicht schuldig fühlen, wenn ich Dinge tue, die mir vor dem Baby Freude gemacht haben oder ein Teil meiner Persönlichkeit waren. Dieser Gedanke hilft mir, meine Schuldgefühle besser einzuordnen und eine andere Perspektive zu entwickeln. „

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