Für 200 Wiener Volkschüler*innen war der erste Schultag heute kurz. Wegen eines Verdachtsfalles im Lehrkörper schloss die Schule am Montagmorgen.
Schon am ersten Schultag nach Wochen des Homeschoolings hat eine katholische Privatschule in Wien wieder geschlossen. Die Direktorin der Volksschule in Wien-Währing hatte die Entscheidung getroffen, weil im Lehrkörper ein Corona-Verdachtsfall besteht. Die 200 Schüler*innen wurden laut eines Berichtes von oe24 am Eingang des Schulcampus Antonigasse abgefangen und nach Hause geschickt.
Der betroffene Lehrer habe sich am Samstag bei der Corona-Hotline 1450 gemeldet. Er sei isoliert und warte auf sein Testergebnis, wie der Pressesprecher des Wiener Gesundheitsrates Peter Hackerauf Twitter schreibt. Die Schließung der Schule ist keine behördliche Maßnahme, sondern eine Entscheidung der Schule.
Die Mutter eines der betroffenen Kinder kritisiert die Vorgehensweise der Schule auf Twitter scharf. Eltern hätten sich darauf verlassen, dass ihre Kinder heute in der Schule betreut werden würden. Gegenüber oe24 sagt sie: "Es gibt eine Aufsichtspflicht. Eltern, die arbeiten müssen, rechnen ja damit, dass ihre Kinder beaufsichtigt werden und nicht alleine durch Wien spazieren."
* verantwortungslos. Dass auf diese Weise mehr Kinder gefährdet werden, ist der Schulleitung leider nicht eingefallen. Wir brauchen eine kindgerechte Normalität, was wir hier mit Kindern aufführen ist ja abartig. Die schicken 300 Kinder in den Straßenverkehr zurück.
— Christina Aumayr (@ChristinaAumayr) May 18, 2020
Schulstart nach Corona
Nach den Maturant*innen kehren die rund 700.000 Schüler*innen an Volksschulen, AHS-Unterstufen, Neuen Mittelschulen (NMS) und Sonderschulen ab heute wieder zurück in die Klassenzimmer. Die übrigen 300.00 Schüler*innen folgen ab dem 3. Juni.
Wer sich vor einer Corona-Infektion sorgt, kann sein*ihr Kind aber entschuldigen lassen. Einer vom Bildungsministerium in Auftrag gegeben Umfrage von Peter Hajek Public Opinion Strategies zufolge wollen das 7 Prozent der Eltern tun. Weitere 7 Prozent der Befragten waren vor dem Wochenende noch unentschieden, 86 % werden ihre Kinder am Unterricht teilnehmen lassen.

Warum der neue Schulalltag einmal mehr aufzeigt, welche Auswirkungen Entscheidungen in der Corona-Krise auf die Gesellschaft haben. Ein Gastkommentar von Wissenschafterin Marita Haas.

Aktuell bleibt Bildung vor allem an Eltern und Betreuungspersonen hängen. Kinder aus bildungsfernen Familien sind dadurch überproportional benachteiligt.

Pamela hat einen Job und zwei schulpflichtige Kinder. Die aktuelle Herausforderung zwischen Home Office und Home Schooling ist ihrer Meinung nach nicht zu meistern.

Home Office, Kinderbetreuung und alle auf engstem Raum: Wenn bei Eltern zur Zeit die Nerven blank liegen, kann das Schimpfen schnell überhand nehmen. Die Autorinnen von "Die Schimpfdiät" wissen Rat.