Seitenweise neue Welten entdecken. Egal ob am Weg zur Arbeit, im Café oder am Sofa - mit diesem Lesestoff wird es niemals langweilig! Vorgestellt von Mareike Steger.
am
08.11.2012, 09.18 Uhr

©
PR Bilder /
Diogenes
Sie wollen sich mal wieder Zeit für ein gutes Buch nehmen? Könnte schwierig werden, denn die Zeit existiert gar nicht, wenn es nach dem alten Eigenbrödler Knupp geht: Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft – alles Schmarrn, es gibt nur Veränderung. Sein Nachbar hat ganz andere Sorgen. Er sucht den Mörder seiner Freundin. Und je länger er darüber nachdenkt, umso sicherer ist er sich, dass Knupp etwas damit zu tun hat. Martin Suters neuer Roman spielt gekonnt mit der Vorstellungskraft der Leserinnen. Seien Sie auf der Hut!
Martin Suter: Die Zeit, die Zeit. € 22,60, Diogenes.

©
PR Bilder /
Galiani Berlin
Die Auftritte des Starpianisten Marek Olsberg sind ein Ereignis. Auch in Berlin, wo in der berühmten Philharmonie Werke von Beethoven und Schumann angekündigt sind. In wohltemperierten Episoden schildert Autor Sulzer die letzten Stunden vor dem Konzertabend: Da fürchtet etwa die treue Assistentin die nächste Migräne-Attacke, während eine Mäzenin den großen Empfang für den Pianisten in ihrer Potsdamer Villa vorbereiten lässt. So bestimmt die Beteiligten ihre Vorbereitungen treffen, so unerwartet trifft sie alle die überraschende Wende – mit vielen Misstönen. Applaus.
Alain Claude Sulzer: Aus den Fugen. € 19,60, Galiani Berlin.

©
PR Bilder /
KiWi
Familie, Vergangenheit, Tod (und Spinnen): Auch das zweite Buch nach Hagenas Bestseller Der Geschmack von Apfelkernen kreist um diese Sujets. Wieder ist es – den Themen zum Trotz – ein Wohlfühlbuch. Nicht zuletzt, weil die Sprache so bildhaft und einfühlsam ist. In einer Nacht gedenkt die schlaflose Schlaf forscherin ihrer vergangenen Lieben. Doch was hat Marthe damit zu tun, die mit ihr im Chor singt? Kunstvoll gebauter Roman mit Überraschungseffekt.
Katharina Hagena: Vom Schlafen und Verschwinden. € 19,60, KiWi.

©
PR Bilder /
Picus
Ein Mann und eine Frau auf Reisen: Sie streiten sich, sie versöhnen sich, sie gehen essen oder wellnessen. So weit, so normal. Doch schnell stellt sich heraus: Normal ist in dieser Beziehung gar nichts. Marcus, gefangen in seinem „Ich-Gefängnis“, ist ein schwer neurotischer Typ und Sophia, die Frau mit dem Helfersyndrom, versucht ihn zu knacken, bis zur Selbstaufgabe. Nicht nur dank des Erzähltricks der österreichischen Autorin, die Story vom Ende her zu erzählen, bleibt man schaudernd zwar, aber gebannt bei der Lektüre.
Sabine M. Gruber: Beziehungsreise. € 19,90, Picus.

©
PR Bilder /
Hanser
Verwechslungskomödie, ha, ha, das klingt nach billigem Schmäh. Was Michael Frayn aber aus diesem Thema macht, ist geistreich und komisch – kein Wunder, dass das Feuilleton ihn längst für einen der klügsten britischen Schriftsteller hält und sein Roman auch auf der Longlist des Man Booker Prize, Großbritanniens wichtigsten Literaturpreises, stand. Schon der Schauplatz der Geschichte weckt Sehnsüchte: eine kleine verträumte griechische Insel, auf der eine schwerreiche Stiftung zum alljährlichen Fest lädt, mit dem Gastvortrag als krönende Höhepunkt. Spätestens mit der Ankunft des Gastredners wird allen klar: Das wird ein unvergesslicher Abend! Wie wahr ...
Michael Frayn: Willkommen auf Skios. € 18,40, Hanser.

©
PR Bilder /
Secession Verlag
Ein Baby liegt im Mistkübel. Ein alter Mann rettet es und will es großziehen. Ob das gut geht, steht in Glückskind (€ 20,60, Secession Verlag), dem herzergreifend schönen Roman des deutschen Autors Steven Uhly.
Mehr über das Buch lesen Sie hier >>