Arrogant und abgehoben sagen die einen, professionell und perfektionistisch die anderen. An Beyoncé scheiden sich die Geister. Doch wer im Alter von neun Jahren eine der erfolgreichsten Girlgroups der Welt gründet, seinen Körper bewusst ohne Photoshop auf Plakaten präsentiert und seit Teenagerzeiten zehn Prozent seines Einkommens für wohltätige Zwecke spendet, kann nicht die exaltierte Diva sein, gegen die sich Beyoncé immer rechtfertigen muss.
Im Gegenteil: Obwohl sie seit April auf Welttournee ist und von Kontinent zu Kontinent jettet, ist sie trotz Belastung geerdet. Denn ihre Karriere, die von Kindesbeinen an die Nummer eins in ihrem Leben spielte, musste letztes Jahr Platz für das größte Wunder in ihrem Leben machen: ihr Töchterchen Ivy Blue.
Die Mutterschaft hat Beyoncé weicher und weiblicher gemacht, aber auch stärker: Jetzt will sie allen Zweiflern beweisen, dass sie ihr Diven-Image abgestreift hat und die Doppelbelastung Mutterschaft und Superstar meistern kann, ohne Abstriche zu machen. Und das tut sie mit Bravour: Die ausverkaufteThe Mrs. Carter Show World Tour, die noch bis Mitte August dauert, und die Arbeit an ihrem Album, das Ende des Jahres erscheinen soll, sprechen für sich.

Beyoncé
Kurvenstar
Dabei hatte sie es trotz oder wegen ihrer so makellos wirkenden Karriere nicht immer leicht. Ihre Schönheit und ihr Talent standen ihr oft ihm Weg. „Wenn du gut aussiehst, erkennen die Leute nicht sofort, dass du auch Talent hast. Das war vielleicht das größte Problem in meiner Karriere", sagte sie der Welt.
Dabei ist die Wunderfrau mit den sexy Kurven alles andere als von ihrem Aussehen überzeugt. „Als ich zehn oder elf war, verpasste mir meine Mutter diesen echt hässlichen Haarschnitt und ich war richtig pummelig", verriet sie der Glamour. Ihre einstigen Komplexe hat sie überwunden, obwohl sie heute in jedem zweiten Interview betont, dass es harte Arbeit für sie ist, ihre Figur zu halten.
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Beyoncé

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Interessanterweise steht sie nicht nur zu ihren Kurven, sie verteidigt sie auch. Als sie die Fotos, die sie als neues Testimonial von H&M geshootet hat, sah, stieg sie auf die Barrikaden. Zu stark waren ihr die Bilder retuschiert, zu sehr ihre Kurven geschmälert.
Denn Beyoncés Botschaft ist klar: Sie will nicht dünn, sondern durchtrainiert sein - ein Knochengerüst ist ihr ein Gräuel, auch wenn sie nach der Geburt ihrer Tochter Ivy Blue ein hartes Trainingsprogramm anging, weil sie während der Schwangerschaft 26 Kilo zugenommen hatte. Anfangs ging das Gewicht schnell runter. „Allein durch das Stillen habe ich die ersten 15 Pfund verloren, ich war fasziniert, wie schnell das ging. Doch die letzten elf Kilo waren schwer zu knacken", erklärte sie der Shape.
Deshalb musste sie sich Hilfe holen. Das tat sie allerdings nicht, um dünn zu werden, sondern um sich für ihre Welttournee fit zu machen. Wer drei Stunden täglich auf der Bühne tanzt, braucht ein Work-out, deshalb engagierte sie Startrainer Marco Borges, der sie mit einer Mischung aus Sprungübungen, Squats und Lunges fit machte.
Ihre Diät? „Statt rotem Fleisch habe ich Fisch gegessen, Pasta und Reis habe ich durch Quinoa ersetzt und nur noch Wasser getrunken. Natürlich ist Sport wichtig, aber ohne die richtige Ernährung verliert man kein Gewicht", so Beyoncé zur Shape. Ihr Tipp für das perfekte Training? „Jede Frau sollte ein Work-out finden, das ihr wirklich Spaß macht, nur so bleibt man am Ball." Zudem achtet sie darauf, was sie isst: „Zum Frühstück gibt's Müsli, ein Sandwich zum Lunch, am Abend esse ich Fisch mit Gemüse."
Kleine Sünden sind aber erlaubt: „Wenn ich einen Donuts-Laden sehe, muss mein Team einen Abstecher dahin machen. Zum Glück findet man die nur in den USA an jeder Ecke. Wenn es sie überall auf der Welt geben würde, wäre das mein sicherer Untergang!", gestand sie lachend dem OK-Magazin.
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Selbstbewusst und selbstsicher
Gerade deshalb war es eine Qual für sie, als sie für den Film Dreamgirls abspecken musste. Nein: wollte! „Es war gar nicht die Idee des Regisseurs, sondern meine eigene, denn ich wollte im Film möglichst wenig Beyoncé zeigen. Weil ich für meine Kurven bekannt bin, sollten die Kilos runter", erzählte sie motor.de. Das Problem: Sie hatte nur zwei Wochen Zeit, um ihre Rolle der Sängerin Deena Jones von der Welt-Band The Supremes zu verändern. Denn diese kurze Zeitspanne lag zwischen den Dreharbeiten ihrer Interpretation der jungen und der reiferen Deena. „Ich habe fast nur von Wasser, Limonade, Ahornsirup und Cayenne-Pfeffer gelebt, weswegen ich ständig hungrig und schlecht gelaunt war", beschreibt Beyoncé ihre Erfahrungen. Doch als sie die Tortur überstanden hatte, freute sie sich tierisch darüber, dass sie wieder futtern durfte: „Als wir abgedreht hatten, machte mir meine Kollegin Anika einen Käsekuchen - und ich habe ihn komplett aufgegessen", sagte sie kichernd gegenüber motor.de.