Vor einigen Stunden veröffentlichte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker Verhaltsregeln für Frauen, um in Zukunft Belästigungen und gewalttätige Überfälle zu vermeiden. Auch, wenn der Ansatz selbst sicher gut gemeint war, ist die Ausführung eher mangelhaft.
Wir hätten da jedenfalls ein paar Fragen...
"Frauen sollen zu Fremden 'eine Armlänge' Distanz halten"
1. Wie genau erkenne ich einen Fremden?
An seiner Hautfarbe? Seiner Sprache? Seinem alienartigen Verhalten?? Wieso nennen wir den Kodex nicht gleich "Rassismus für Dummies"?
Führt übrigens meist dazu:
Artikel:"Nirgens habe ich so schlimmen Rassismus erlebt wie in Salzburg." Ein englischer Austauschstudent berichtet.
2. Wieso müssen sich jetzt Frauen anders verhalten?
Sollte es nicht eher heißen: Verhaltensregeln für Männer, wie sie mit Frauen umzugehen haben?
anstatt die täter für die sexuellen übergriffe zu bestrafen, gibt es dann "verhaltensregeln für frauen". ich fühle mich direkt sicherer???
— nina (@solongnina) 5. Januar 2016
3. Sind wir jetzt wieder an dem Punkt angekommen, an dem Frauen selbst Schuld an ihrer Vergewaltigung sind? #mittelalter
Dieses Thema hatten wir doch schon einmal...
Aha, Verhaltensregeln für Frauen..... Weil Frauen ja selbst schuld sind wenn sie vergewaltigt werden.....? Das ist lächerlich!
— Laura☆ (@Luststute) 5. Januar 2016
4. Eine Armlänge Platz halten? Am Kölner Karneval?
Funktioniert sicher super. Der Karneval in Köln gilt ja auch nicht als Massenveranstaltung.
5. Was kommt als nächstes?
Die Twittercommunity hat da ein paar Ideen...
Erfahrungen in Ägypten zeigen:Mit Niqab wär das nicht passiert.Neue Verhaltensregeln für Frauen müssen her #koelnhbfhttps://t.co/22Cc1Qmbfr
— Störsenderكافر (@stoersender23) 5. Januar 2016
Verhaltensregeln für Frauen klingt sehr nach: pic.twitter.com/2fDziOBvrL
— Modern Man (@Cromfel) 5. Januar 2016
Der Kölner Polizei würd ich eher eine Fingerlänge zeigen mit ihren Verhaltensregeln für Frauen.
— Birgit Riegler (@Birgit_Riegler) 5. Januar 2016
Verhaltensregeln für Frauen: Kartoffelsack anziehen, Leberwurstbrot essen, nicht schminken und bloß niemandem versehentlich zu nahe kommen.
— Heidi Hensges (@Heidizeugs) 5. Januar 2016