1. Raus aus der Harmoniefalle
Der eine mag Doggy Style, die andere Dirty Talk. Er steht auf Lack, sie auf Leder ... Die Sexualität eines Menschen ist so individuell wie sein Fingerabdruck. Und dass zwei im Bett genau dasselbe wollen, ist so rar wie ein Lottosechser. Ohne Kompromisse geht’s folglich nicht.
Das Problem: „Die meisten Paare verhandeln nicht, sondern einigen sich innerhalb der ersten Beziehungsjahre auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“, weiß Ulrich Clement, Sexualforscher an der Uni Heidelberg. „Wünsche werden nicht (mehr) ausgesprochen, weil beide Partner Angst haben, zurückgewiesen zu werden. Damit schmälern die Liebenden ihre sexuellen Möglichkeiten.
Am Ende bleibt nur noch Kuschelstandardsex. Luft und Lust sind so im Durchschnitt nach vier Jahren raus.“ Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen: „Verhandeln“ Sie Ihren Sex ständig neu!
2. Win-Win-Sex
Das Geheimnis eines erfüllten Liebeslebens liegt darin, Ihre Bedürfnisse und die Wünsche Ihres Partners so unter einen Hut zu bringen, dass die Gleichung „Mein Sex + dein Sex = unsere Befriedigung“ erotisch aufgeht.
Der deutsche Politiker Ludwig Erhard hat das, freilich in anderem Zusammenhang, mal so ausgedrückt: „Ein Kompromiss ist die Kunst, den Kuchen so aufzuteilen, dass beide das Gefühl haben, das beste und größte Stück zu bekommen.“ Gelingt das nicht und fühlt sich einer als Verlierer, verliert auch das Paar. Und das will keiner.
Die amerikanische Sexpertin Lou Paget rät: „Lehnen Sie die Wünsche Ihres Partners nicht vorschnell ab. Machen Sie ihm ein Angebot, mit dem Sie l(i)eben können – und setzen Sie Ihren ,Preis‘ dafür fest. Warum kann er Sie im Gegenzug für einen Blowjob nicht zwanzig Minuten erotisch massieren?“ Achtung: Niemand sollte dabei seine sexuellen Grenzen überschreiten. „Aber der eigene Verhandlungsspielraum ist oft größer als man glaubt.“

3. Wer gehört wird, liebt länger
Gute Deals im Bett sorgen dafür, dass beide auf ihre Kosten kommen.
Jeder kriegt was – und das macht glücklich. „Es geht dabei nicht so sehr um den Inhalt des Kompromisses, als vielmehr um das Gefühl, den anderen ,erreicht‘ zu haben“, weiß Psychologin Anita Bauer. „Ob man am Ende Sex am Strand oder am Balkon hat, ist egal. Wichtig ist, dass man sich ernstgenommen fühlt.“
Noch einen Schritt weiter sind Paare, die neue Lusterlebnisse kreieren: Statt sich gegenseitig einzuschränken, bauen sie den gemeinsamen Nenner aus.
Doch zusammengefasst kann man sagen, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Sexualleben fast ausschließlich die Kommunikation zwischen den Partnern ist. Wer nicht spricht, der verliert!