Baroness Margret Thatcher ist in Großbritannien bei manchen so beliebt wie eine schwere Grippe am Weihnachtsabend. Die Rosskur, die sie der Nation in den Jahren ihrer politisch aktiven Zeit als Premierministerin (1979-1990) verpasst hat, hat Großbritannien fast ausgeblutet. Der Wirtschaft hat's geholfen. Die Russen verpassten dem unbeugsamen Staatsoberhaupt den Spitznamen Die Eiserne Lady. Ihre Politik hat die Nation gespalten. 21 Jahre später vereint eine Filmbiografie mit Meryl Streep in der Hauptrolle das Britische Empire.
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Meryl Streep
Mit einem Oxford-Diplom in der Tasche, kandidiert die 1925 geborene Tochter eines Gemischtwarenhändlers 1950 für die Konservativen. "Wer etwas erreichen will", weiß die junge Frau (als 20-30-Jährige mit verblüffender Ähnlichkeit zum Original dargestellt von Alexandra Roach), "darf sich nicht damit begnügen, zu Hause Teetassen abzuwaschen". Davon ist Margaret Thatcher weit entfernt.
1959 gelingt ihr - inzwischen verheiratet und Mutter von Zwillingen - die Wahl zur Abgeordneten im Unterhaus, 1970 wird sie Staatssekretärin für Bildung und Wissenschaft. 1975 übernimmt sie die Parteiführung.
Format und Grips hatte die energische Kämpferin immer, Stil nicht. Einen Sitz im Unterhaus kann man auch mit Mäusezähnchen, Piepstimme und dem plumpen Look einer biederen Hausfrau gerade noch halten. Für den ganz großen politischen Karrieresprung - das Amt der Premierministerin - müssen 1979 die letzten Andenken an ihre bescheidene Herkunft verschwinden. Ein Stimmtrainer korrigiert das Piepsen. Auch Margarets spießige Hüte landen auf dem Müll. Die peinlichen Pudellocken weichen der legendären Betonfrisur und flugs wird aus der Abgeordneten ein politischer Diamant, der seine männlichen Kollegen an Härte bei weitem übertrifft.
Der Rest ist Geschichte ....
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